gms | German Medical Science

61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Überblick über die Therapie der erektilen Dysfunktion – Stellung der Sequenztherapie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • A. Tok - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany
  • O. Eminaga - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany
  • S. Wille - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany
  • U. Engelmann - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP1.22

doi: 10.3205/15nrwgu069, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0695

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Tok et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die Therapie der erektilen Dysfunktion (ED) beruht auf eine Sequenztherapie. Das Ziel der Studie war es, die Stellung der Sequentherapie näher zu untersuchen und weiterhin festzustellen, ob eine spezifische Therapie abhängig von der Erkrankungsgenese der ED für den Patienten von Beginn an abgeschätzt werden kann oder nicht.

Methodik: Im Zeitraum von 2007 und 2014 wurden in unserer Klinik insgesamt 570 Männer mit ED behandelt, das Durchschnittsalter lag bei 42 Jahren. Die ED wurde mit Hilfe des IIEF-5-Fragebogens objektiviert, aus einer ausführlichen Patientenanamnese die bekannten Begleiterkrankungen eruiert und die Ursache zusätzlich durch eine SKIT klassifiziert. Allen Patienten wurde zunächst zur Testung ein PDE-5-Hemmer verordnet, bei nicht-Ansprechen die Anwendung einer Vakuumerektionshilfe oder die intracavernöse Injektion von Alprostadil (SKAT), alternativ die intraurethrale Gabe (MUSE) von Alprostadil empfohlen.

Ergebnis: 230 von insgesamt 570 Patienten sprachen auf die orale Medikation mit einem entsprechenden PDE-5-Hemmer an. Bei 190 Patienten lag eine vaskuläre Ursache, bei 40 eine leichte venöse Insuffizienz vor. Nur 30 Patienten mit venöser Insuffizienz entschieden sich für die Anwendung einer Vakuumerektionshilfe, 20 dieser Patienten brachen die Therapie vorzeitig ab und setzten die Therapie mit PDE-5-Hemmern fort. Allen anderen Patienten mit nicht-Ansprechen auf die orale Medikation wurde die SKAT, alternativ MUSE, sowie die Anwendung der Vakuumerektionshilfe angeboten. Von 340 Patienten sprachen 290 auf die SKAT gut an, insgesamt entschieden sich 220 für die Fortsetzung der Therapie mit SKAT, aufgrund von persönlichen Gründen entschieden sich 30 für MUSE. 20 MUSE-Anwender brachen die Therapie aufgrund schlechterer Wirkung ab und setzten die Therapie mit SKAT fort. 15 Patienten entschieden sich für die Vakuumerektionshilfe, 8 Patienten brachen die Therapie ab und setzten die Therapie mit MUSE fort. Bei 50 Patienten wurde die Indikation zu einer Implantation einer Penisprothese gestellt.

Schlussfolgerung: Die Erkrankungsgenese bestimmt die Therapie der erektilen Dysfunktion, sodass eine krankheitsadaptierte Therapie durchaus möglich ist. Die Vakuumerektionshilfe hat eine hohe drop-out Rate, die SKAT besitzt eine hohe Therapieeffizienz. Bei gutem Ansprechen ist MUSE eine gute Alternative zu SKAT. Bei neurogener Genese der ED ist die SKAT einer oralen PDE-5-Hemmer Therapie aufgrund eines besseren Ansprechens vorzuziehen.