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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Primäre Leistenhoden und Mikrolithiasis im jungen Erwachsenenalter – welche Bedeutung hat diese Befundkonstellation für den Urologen?

Meeting Abstract

  • N.E. von Ostau - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie und Kinderurologie, Essen, Germany
  • J. Bremer - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie und Kinderurologie, Essen, Germany
  • P. Hüppe - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie und Kinderurologie, Essen, Germany
  • S. Kliesch - Universitätsklinikum Münster, Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA), Abteilung für klinische Andrologie, Münster, Germany
  • I. Rübben - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie und Kinderurologie, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP1.9

doi: 10.3205/15nrwgu056, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0564

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 von Ostau et al.
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Gliederung

Text

Die testikuläre Mikrolithiasis beim angeborenen Hodenhochstand im jungen Erwachsenenalter stellt den Urologen immer wieder vor die Herausforderungen der therapeutischen Bedeutung dieser Befunde.

Fallbeispiel: 20 jähriger behinderter junger Mann mit beidseitigen primären Leistenhoden. Sonomorphologischer Nachweis einer Mikrolithiasis in beiden Hoden. Laborchemisch hypogonadale Hormonparameter, erniedrigter Inhibin-B Wert, Tumormarker negativ. Palpatorisch relativ kleine Hoden bds. mit glatter Organoberfläche.

Histologie: Es liegt ein Sertoli-cell-only (SCO)-Syndrom vor. Es finden sich vereinzelt sphärische Konkremente intratestikulär. Kein Nachweis einer testikulären intraepithelialen Neoplasie (TIN).

Die genaue Inzidenz der testikulären Mikrolithiasis ist nicht bekannt. Sonographisch untersuchte asymptomatische Knaben weisen in bis zu 2% eine testikuläre Mikrolithiasis auf, während dieser Befund bei nicht fertilen Männern in bis zu 23% detektiert werden kann. Eine Assoziation zwischen Mikrolithiasis und Germinalzelltumoren wird diskutiert, ist aber nicht schlüssig belegt. Wie bei einer Mikrolithiasis therapeutisch zu verfahren ist, bleibt bislang individuelle Einzelentscheidung. Anhand des Fallbeispieles wird die aktuelle Datenlage zu dieser Befundlage dargestellt und diskutiert.