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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Anwendung des R.E.N.A.L. Nephrometrie-Score als prognostischer Indikator bei der Roboter-assistierten Nierenteilresektion (RANTR)

Meeting Abstract

  • A. Gaber - Klinikum Dortmund GmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • J. Weber - Klinikum Dortmund GmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • J. Lackaja - Klinikum Dortmund GmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • N. Kreutzer - Klinikum Dortmund GmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • M. Truß - Klinikum Dortmund GmbH, Urologie, Dortmund, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP1.7

doi: 10.3205/15nrwgu054, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0544

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Gaber et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die RANTR hat sich als Behandlungsverfahren von Nierentumoren etabliert. Es existieren verschiedene Scoring-Systeme zur Evaluierung von Nierentumoren. Der R.E.N.A.L. Nephrometrie-Score ist das erste System, das die operative Komplexität des Nierentumors objektiv beurteilt. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dieser Klassifikation bei RANTR.

Methoden: An unserer Klinik werden seit Oktober 2011 RANTR angeboten. Im Rahmen dieser Studie wurden die Nierentumoren bei 49 Patienten (32 Männer, 17 Frauen; mittleres Alter 64 Jahre, mittlerer BMI 27,5), bei denen RANTR durchgeführt wurde, unter Verwendung des R.E.N.A.L. Nephrometrie-Scoring-Systems retrospektiv evaluiert. Daten der Patienten hinsichtlich Tumorkriterien, Operationszeit, Ischämiezeit, Operationsergebnis und Komplikationen wurden erfasst.

Ergebnisse: Die 49 Tumoren (mittlerer Tumordurchmesser 3,3 cm) wurden in 3 Kategorien eingeteilt; geringe Komplexität (Score 4–6): 20 (40,8%), mäßige Komplexität (Score 7–9): 28 (57,1%) und hohe Komplexität (Score 10–12): 1 (2%). Ein Patient (2%) mit hoher Komplexität (Score 10p) wurde auf offene lumbale Nierenteilresektion konvertiert. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 10,2% (5 Patienten). Ein Patient hat postoperativ aufgefiebert (Clavien I), wofür keine antibiotische Therapie erforderlich war. Bei 2 Patienten war Bluttransfusion postoperativ notwendig (Clavien II). Eine Patientin entwickelte postoperativ eine Arteriovenöse renale Fistel (Clavien IIIb), welche durch angiographisch-gesteuerte Coiling des blutenden Gefäßes behandelt wurde. Ein Patient (2%) hatte intraoperativ eine Darmverletzung. Alle intra- und postoperative Komplikationen traten bei Tumoren mit mäßiger Komplexität (Score 7 und 8) auf. Eine warme Ischämie (mittlere Ischämiezeit 18 Minuten) wurde bei 30 Patienten angewendet, 24 mit mäßiger Komplexität (80%) und 6 mit geringer Komplexität (20%). Bei 19 Patienten erfolgte der Eingriff ohne Ischämie, 14 mitgeringer Komplexität (73,7%) und 5 mit mäßiger Komplexität (26,3%). Histopathologisch ergab sich Nierenzellcarcinom bei 38 Tumoren (77,6%), davon war ein Tumor (2%) mit mäßiger Komplexität (score 7p) inkomplett reseziert bei Tumorauslaüfern im Absetzungsrand (R1-Befund). Die durchschnittliche Operationszeit betrug 144 Minuten, der stationäre Aufenthalt bei 5,7 Tagen.

Schlussfolgerung: Die Verwendung des Nephrometrie-Score ist hilfreich bei der Wahl des operativen Verfahrens und der Einschätzung des Outcomes.