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Prostatakarzinomregister (Hormontherapie)
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Einleitung: In Deutschland erkranken jährlich etwa 68.000 Männern am Prostatakarzinom. Zum Zeitpunkt der Diagnose liegt bei 70% der Patienten ein lokal begrenztes Stadium und bei 20% eine lokal fortgeschrittene Erkrankung vor. 10% weisen eine Fernmetastasierung auf. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 69 Jahre. Im Rahmen einer Registerstudie wird die Versorgung der Prostatakarzinompatienten anhand der Charakteristika bei Einschluss sowie deren Therapie dargestellt.
Methoden: Seit August 2009 wurden 1.643 Patienten mit PCA gemeldet. 95 Praxen (57 Urologen, 40 onkologische Schwerpunktpraxen) sind beteiligt. Von 1.453 Patienten liegen Erkrankungsverläufe vor, wovon 267 verstorben (18%) sind und zu 99 (7%) kein Kontakt mehr besteht. Von 1.354 gemeldeten Leuprorelintherapien sind 1.221 auswertbar.
Ergebnisse: Patientencharakteristik: Alter bei ED 73 (45–96) Jahre, 755 (61,8%) >70 Jahre; AZ: 0 (0–4) ECOG; Begleiterkrankungen ≥7%: 324 (26,5%) keine, 439 (36,0%) Hypertonie, 191 (15,6%) Diabetes, 97 (7,9%) Niereninsuffizienz, 96 (7,9%) KHK, 88 (7,2%) Herzinsuffizienz; Symptome: 359 (29,4%) vorhanden; 862 (70,6%) nicht vorhanden; Metastasen vor Therapiebeginn: 239 (19,6%), davon 194 (81,2%) Knochen; 62 (25,9%) Lymphknoten; 23 (9,6%) Leber/Lunge.
Primäroperationen: 371 (30,4%); Tumorrest: 153 (41,2%) R0; 119 (32,1%) R1; 99 (26,7%) Rx;138 (37,2%) offene Prostatektomie, 78 (21,0%) transurethrale Elektroresektion, 42 (11,3%) DaVinci Prostatektomie, 39 (10,5%) laparoskopische Prostatektomie, 74 andere
Art des GnRH-Therapieeinsatzes: 524 (42,9%) primär; 2 (0,2%) präoperativ; 200 (16,4%) adjuvant; 394 (32,3%) palliativ 1st-line; 84 (6,9%) 2nd-line; 17 (1,4%) ≥3rd-line Grund für Therapie: 522 (42,8%) lokal fortgeschrittener Tumor; 230 (18,8%) Patienten lehnten andere Therapie ab oder kamen dafür nicht in Frage; 206 (17,1%) PSA-Anstieg, 91 (7,5%)Metastasen
Therapien: 1.017 (83,3%) Leuprorelin; 200 (16,4%) Leuprorelin/Bicalutamid;
3 Leuprorelin/Cyproteronacetat; 1 Leuprorelin/Flutamid
Toxizität: (69,8%) keine, Nicht-häm. Tox. Grad 1–4 ≥9%: 21,5% Hitzewallungen, 10,0% Libidoverlust, 9,9% Gemütslage, 9,9% Gewichtszunahme, 9,2% Potenzstörung.
Schlussfolgerung: Die Behandlung mit Leuprorelinacetat erfolgte in knapp der Hälfte der Fälle in der Primärtherapie, als Grund wurde hauptsächlich ein lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom genannt. Die Behandlung mit Leuprorelinacetat erfolgte zu über 80% als Monotherapie, etwa ein Sechstel der Patienten erhielt eine maximale Androgenblockade.