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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Retropubische und perineale Prostatektomie bei lokalisiertem Prostatakarzinom im nierentransplantiertem Patienten

Meeting Abstract

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  • C. Kauffmann - Universitätsklinik Aachen, Urologie, Aachen, Germany
  • D. Pfister - Universitätsklinik Aachen, Urologie, Aachen, Germany
  • A. Heidenreich - Universitätsklinik Aachen, Urologie, Aachen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP1.2

doi: 10.3205/15nrwgu049, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0491

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Kauffmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wir analysierten das funktionale und onkologische Outcome von 23 nierentransplantierten Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom, bei denen eine retropubische (RRP) oder perineale (RPP) radikale Prostatektomie durchgeführt worden war.

Methoden: Zwischen Januar 2000 und Juli 2011 wurde bei 23 Transplantatempfängern entweder eine RRP (Gruppe 1, n=16) oder eine RPP (Gruppe 2, n=7) durchgeführt. 200 nicht-transplantierte Patienten dienten als Kontrollgruppe, von denen je 100 entweder eine RRP bzw. RPP erhalten hatten. Das durchschnittliche Intervall zwischen Nierentransplantation und radikaler Prostatektomie betrug 95 (24–206) Monate, der initiale PSA-Wert zum Zeitpunkt der Diagnosestellung lag bei 4,5 (3,0–17,5) ng/ml und das durchschnittliche Patientenalter betrug 64 (59–67 Jahre).

Ergebnisse: Die durchschnittliche Follow-up-Zeit nach RRP lag bei 39 und nach RPP bei 48 Monaten. In keinem der Fälle kam es zu einer Einschränkung der Transplantatfunktion. In Gruppe 1 wiesen 13 Patienten ein pT2a-c, pN0 und 3 Patienten ein pT3a-b, pN0 Karzinom mit einem Gleason-Score von 6 bei 11 Pat., 7 bei 3 und 8 bei einem Patienten auf. In Gruppe 2 zeigten 3 Patienten ein pT2a-c und 4 ein pT3a-b Tumor mit einem Gleason-Score von 6 bei 2 und 7 bei 5 Patienten. In beiden Gruppen lag bei je einem Patienten ein positiver Absetzungsrand vor, so dass eine engmaschige Nachsorge, aber keine adjuvante Therapie folgte. Alle Patienten blieben ohne Anhalt auf ein Rezidiv.In der RPP-Gruppe kam es häufiger zu Wundinfektionen als in der RRP-Gruppe (28,8 vs. 6,5%), Clavien Grad III-IV-Komplikationen wurden nicht beobachtet. Alle Patienten erreichten gute Kontinenzraten, 2 Patienten benötigen 1 Vorlage pro Tag.

Schlussfolgerung: Sowohl die radikale retropubische als auch die perineale Prostatektomie sind geeignete operative Verfahren zur Behandlung eines lokalisierten Prostatakarzinoms im nierentransplantierten Patientengut. Die RRP weist gegenüber der RPP die Vorteile auf, dass eine gleichzeitige Lymphadenektomie durchgeführt werden kann und sie mit einer geringeren Infektionsrate vergesellschaftet ist.