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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Vom Jungen zum Mann – Gesund und eigenverantwortlich erwachsen werden. Kooperation DGU – Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF)

Meeting Abstract

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  • H. Kramer - Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V., Spardorf/Erlangen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV4.5

doi: 10.3205/15nrwgu035, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0356

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Kramer.
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Gliederung

Text

Jedes Jahr kommen in Deutschland über 300.000 Jungen in die Pubertät. Ein Lebensabschnitt mit einschneidenden körperlichen und seelischen Veränderungen, drängenden Fragen, großen Verunsicherungen und dem zunehmendem Wunsch nach Autonomie. Besonders Jungen suchen immer seltener Rat bei Eltern und Lehrern und laufen Gefahr sich mit ihren Fragen, Nöten und Ängsten, die Jungen aus dem männlichen Selbstverständnis heraus eigentlich gar nicht haben dürften, auf ungefiltertes Medienwissen oder unsichere Informationen ihrer Altersgenossen zu verlassen. Nach dem Motto „more risk-more man“, halten viele sich und ihren Körper für stark und unverwundbar und können Gesundheitsrisiken nicht abschätzen.

Deshalb ...

  • ... lassen viele tausend wichtige Impf- und Vorsorgeangebote ungenutzt
  • ... gefährden viele oft schon sehr jung ihre Gesundheit und Fruchtbarkeit durch ungeschützten Geschlechtsverkehr
  • ... fügen sie sich durch Nikotin- und Alkoholkonsum bleibende Schäden zu
  • ... führen falsche Rollenbilder, Schlankheitswahn und Bodybuilding oft zu krankmachenden Diäten, falscher Körperwahrnehmung und Verlust der Selbstakzeptanz
  • … konsumieren viele nicht alters- und entwicklungsentsprechende Medien auch mit unterschiedlichsten pornographischen Inhalten.

Jungen und jungen Männern fehlt für diese Themen und Fragen oft die geeigneten ärztlichen Ansprechpartner, analog zur Frauenärztin der Mädchen. Deshalb engagieren sich die Ärztinnen der ÄGGF in Schulen 4.-13. Klasse zunehmend auch für die gesundheitliche Bildung von Jungen.

Aufsuchende, ärztliche Prävention in Schulen unter dem Motto: den eigenen Körper mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen kennen, schätzen und schützen lernen.

Neben den „klassischen“ Themen Pubertät, Verhütung, Körperakzeptanz, Hygiene, sowie männliche Anatomie und Physiologie, schaffen sie Wissen zu aktuellen med. Fragen, z. B. Chlamydien, HPV und HIV, Impfungen, Hodenkrebs... und vermitteln geeigneten ÄrztInnen. Jungen suchen zugewandte Ansprechpartner, die neben Fachkompetenz vertraut sind mit deren typischen Bedürfnissen.

Der Vortrag gibt einen Überblick welche Fragen Jungen im Rahmen der ÄGGF-Ärztinneninformationsstunden haben, welche Themen ihnen in welchem Alter besonders wichtig sind, was sie glauben zu wissen – wirklich wissen – nicht oder falsch wissen und welche Sorgen, Befürchtungen oder Ängste sie haben.?