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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Der obstruktive Megaureter mit einer Nieren-Doppelanlage – Essener Konzept

Meeting Abstract

  • I. Rübben - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Sektion Kinder- und Jugendurologie, Essen, Germany
  • J. Bremer - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Sektion Kinder- und Jugendurologie, Essen, Germany
  • N. von Ostau - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Sektion Kinder- und Jugendurologie, Essen, Germany
  • C. Rehme - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Sektion Kinder- und Jugendurologie, Essen, Germany
  • U. Vester - Universitätsklinikum Essen, Pädiatrische Nephrologie, Kinderklinik II, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV4.4

doi: 10.3205/15nrwgu034, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0347

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Rübben et al.
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Gliederung

Text

Der mäandrierende, primär obstruktive Megaureter einer oberen Nierenanlage bei Doppelsystem ist auch heute noch eine therapeutische Herausforderung: einer Infektion ist vorzubeugen und ein konservatives versus operatives Vorgehen auszuloten. Für die zugehörige obere Anlage, die i.d. R. kappenartig der unteren Anlage aufsitzt, ist meistens keine bedeutende Parenchymfunktion anzunehmen. Diese spezielle Entität kann mit einer Heminephroureterektomie offen operativ oder laparoskopisch gut korrigiert werden.

Wir zeigen an 5 Beispielen, die von 2011 bis 2014 interdisziplinär (Pädiatrische Nephrologie und Sektion für Kinder- und Jugendurologie) in Essen mit diesem Krankheitsbild behandelt wurden, einen alternativen Behandlungspfad.

Fünf Kinder (4 Mädchen, 1 Junge) zeigten eine Doppelniere mit dilatierter oberer Anlage und zugehörigem Megaureter, der sich in geschlängelt, ektatischem Verlauf bis zum Blasenniveau erstreckte. 4 Kinder waren asymptomatisch, 1 Kind wurde akut mit einem infizierten System vorgestellt.

Alle erhielten in den ersten Lebensmonaten eine offen operative Schlitz-Ureterocutaneostomie und nach Ablauf des ersten Lebensjahres einen offen operativen Stomaverschluss mit End zu Seit Uretero-Ureterostomie und passagerer DJ-Einlage (Harnleiter der unteren Anlage).

Komplikationen: Ein Kind entwickelte ein retroperitoneales Urinom und wurde mit passagerer Re- DJ-Einlage zur Drainage erfolgreich behandelt.

Im Nachbeobachtungsintervall von 3 bis 17 Monaten zeigten alle Patienten eine signifikant regrediente Harntransportstörung; weitere operative Interventionen waren nicht erforderlich.

Die guten Behandlungsergebnisse erlauben dieses Therapiekonzept den Eltern als Alternative anzubieten.