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Periphere mononukleäre Zellen (PBMC) als Prognosefaktor für das Gesamtüberleben von Patienten mit mCRPC vor Erstlinientherapie mit Docetaxel
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Fragestellung: Die Zahl peripherer mononukleärer Zellen im Blut (PBMC) gilt als Marker der systemischen inflammatorischen Reaktion. Im vorliegenden Projekt wurde der Zusammenhang zwischen der Zahl der PBMC und dem Gesamtüberleben von Männern überprüft, die eine Chemotherapie mit Docetaxel bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRCP) in der Erstlinie erhielten.
Methoden: Daten von 238 konsekutiven Patienten mit einer Erstlinientherapie mit Docetaxel an einem einzelnen großen Zentrum im Zeitraum von 1998–2010 wurden retrospektiv untersucht. Univariable und multivariable Cox-Regressionsmodelle wurden zur Vorhersage des Gesamtüberlebens nach Beginn der Chemotherapie eingesetzt.
Ergebnisse: In der univariablen Analyse war die Zahl der PBMC als diskrete Variable (Grenzwert: 600/µl) signifikant mit dem Gesamtüberleben assoziiert (p=0,002). In multivariablen Analysen war eine erhöhte Zahl an PBMC (>600/µl) signifikant mit höherer Mortalität assoziiert (p=0,03). In der Kaplan-Meier-Analyse war das mediane Gesamtüberleben geringer in Patienten mit erhöhter Zahl an PBMC (Log-Rank; p<0,002).
Schlussfolgerung: Patienten mit einer niedrigen Zahl an PBMC vor Beginn einer Docetaxel-Chemotherapie in der Erstlinie beim mCRPC zeigten ein signifikant längeres Überleben. Die Zahl der PBMC könnte als klinischer Marker der systemischen inflammatorischen Reaktion bei der Vorhersage des Gesamtüberlebens bei Männern mit mCRPC vor Therapie mit Docetaxel und auch der Stratifizierung von Patienten bei klinischen Studien hilfreich sein. Die vorliegenden Daten aus einer retrospektiven Analyse müssen in großen Populationen im Rahmen prospektiver Studien und ggf. auch ggf. auch im Kontext anderer Therapien des mCRPC überprüft werden.