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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Erfahrungen mit dem ATOMS®-System

Meeting Abstract

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  • F. Wissing - Knappschaftskrankenhaus Dortmund, Urologie, Dortmund, Germany
  • N. Strauchmann - Knappschaftskrankenhaus Dortmund, Urologie, Dortmund, Germany
  • H. Weide - Knappschaftskrankenhaus Dortmund, Urologie, Dortmund, Germany
  • S. Orth - Knappschaftskrankenhaus Dortmund, Urologie, Dortmund, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV1.11

doi: 10.3205/15nrwgu011, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0112

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Wissing et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In unserem Hause wurde im Rahmen der Inkontinenz-Therapie im November 2012 das Therapiespektrum um das ATOMS-System erweitert. Die Implantation erfolgte wie vom Hersteller empfohlen mit inguinaler Port-Implantation. Das System wurde implantiert, wenn Kontraindikation für die art. Sphinkterimplantation bestanden, oder der Patient einen art. Sphinkter ablehnte.

Material und Methoden: Im Rahmen der Kontinenzsprechstunde wurden die Patienten zugewiesen. Bei allen Patienten erfolgten präoperativ folgende Untersuchungen: Urinstatus, Urethrozystoskopie, Transrektaler Ultraschall. Vorraussetzung für eine Implantation des ATOMS-Systems war

1.
eine geringe Sphinkterrestfunktion oder ein starrer Blasenhalses, so dass eine suburethrale Schlinge nicht indiziert war
2.
Ein hohes Komplikationsrisiko für die Implantation eines artifiziellen Sphinkters
3.
Zustand nach frustraner male sling Operation
4.
Wunsch des Patienten

Ergebnisse: In der Zeit vom November 2012 mit November 2014 wurden am Knappschaftskrankenhaus Dortmund bei 15 Patienten ein ATOMS®-System implantiert. Bei 12 Patienten bestand ein Z. n. radikaler Prostatektomie (1x perineal, 1x RARPE, 5x RPE, 5x EERPE). 3 Patienten wurden transurethral reseziert. Einer davon wurde bei Prostata-Carcinom anschließend mit HIFU behandelt. 9 Patientien wurden präoperativ radiiert. Bei 6 Patienten wurden bereits Kontinenz-Operationen frustran durchgeführt (Deflux, Remeex, Advance, Art. Sphinkter).

Die mittlere Operationsdauer betrug 71 min (55–90 min).

Die mittlere postoperative Verweildauer betrug 5,7 Tage (3–14).

Die durchschnittliche Vorlagenzahl konnte von präoperativ 7,3 (3–15) auf postoperativ 2,5 (0–8) reduziert werden (ohne weitere Justierung).

Komplikationen: 1x Hautarrosion durch Port (Revision mit Port-Replatzierung)

1x Portinfektion (inguinale Port-Explantation mit synchroner skrotaler Port-Neuimplantation)

Passagere perineale Schmerzen traten bei allen Patienten auf, die mit ausreichender oraler Analgesie kontrolliert werden konnten. Bei einem Patienten traten nach der Adjustierung Taubheitsgefühle im Bereich des Penis auf. Einmal inguinale/skrotale Schmerzen.

Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse mit dem ATOMS-System im Kurzzeit-follow up sind vielversprechend. Langzeitergebnisse stehen noch aus. Das System könnte die therapeutische Lücke zwischen suburethralen Bändern und dem artifiziellen Sphinkter schließen.