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Die mehrzeitige plastische Rekonstruktion sog. Hypospadiekrüppel mit unter Verwendung von Mundschleimhaut und gestielten Skrotallappen
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Einleitung: Rezidive n. fehlgeschlagener Hypospadiekorrektur können meist einzeitig erfolgreich operiert werden. Ein Wiederaufbau des äusseren Genitale bei Hypospadiekrüppel Penisschaftdeviation, Mangel an Penisschafthaut & komplett strikturierter Urethra erfordert meist ein mehrzeitiges Vorgehen.
Wir stellen unser Operationsverfahren vor und präsentieren das prospektiv evaluierte Outcome.
Material und Methoden: Von insgesamt 224 Rezidivhypospadien wurden 27 (11,8%) primär mehrzeitig operiert. Bei 24 war ein zwei und bei 3 ein primär dreizeitiges Vorgehen geplant.
Bei der zweizeitigen Operation erfolgte in 1. Sitzung erfolgte die Resektion der unbrauchbaren Penisschafthaut unter Belassen von möglichst viel Subkutangewebe, die Penisschaftaufrichtung & Transplantation von Mundschleimhaut (OMG). OMG wurde aus Oberlippe, Unterlippe, Wange & ggf. Zungenuntergrund entnommenen. Die proximale Harnröhre wurde als Boutoniere eingenäht.
Nach 3–4 Mo: Tubularisierung der Neourethralplatte und Anastomosierung mit der Boutonière mittels fortlaufender Naht mit 6-0 Monocryl.
Bei mangelnder Penisschafthaut wurden bei 15 (55,5%) Pat. zur Deckung ein 3x8 cm vaskularisierter Skrotalhautlappen präpariert & auf die Urethra und ventralen Penisschafthaut aufgebracht.
Harnableitung: 7 Tage transurethral & 3 Wo. suprapubisch.
Bei kompletter Destruktion der Harnröhre, erfolgte die Korrektur in 3 Sitzungen: Rekonstruktion der proximalen Striktur mittels OMG als ventral onlay, Anlage einer penoskrotalen Boutonnière, & Eröffnung der distal strikturierten Urethra. Das Vorgehen der 2. und 3. Sitzung entsprach dann dem zuvor dargestellten.
Follow up (FU: prospektiv standardisiert “Patient self reported“ mittels standardisierten Fragebogen; Messung von Flow & Restharn 3-mon. 1. Jahr & 6-mon. auf Dauer.
Ergebnisse: 25/27 (92,5%) Pat. sind nach einem FU von 40,32 (3–117) rezidivfrei. Komplikationen: Je 1x Nekrose der Neourethralplatte respektive des Skrotalhautlappens. 1x postoperative Transplantateinheilungstörung, die nach 4 wö. Harnableitung mittels SPK nicht mehr nachweisbar war; 5x leichte Sensibilitätsstörungen im Bereich der Entnahmestelle, 1x Spannung im Bereich der Entnahmestelle. Keine de novo Penisschaftdeviation.
Schlussfolgerung: Die mehrzeitige Harnröhrenrekonstruktion mittels OMG bei vollständig destruierter Harnröhre und fehlender Penisschafthaut führt zu guten funktionellen und kosmetischen Ergebnissen ohne wesentliche Beeinträchtigungen im Bereich der Entnahmestelle.