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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Die mehrzeitige plastische Rekonstruktion sog. Hypospadiekrüppel mit unter Verwendung von Mundschleimhaut und gestielten Skrotallappen

Meeting Abstract

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  • A. Pandey - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • C. Raita - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • J. Beier - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany
  • H. Keller - Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV1.10

doi: 10.3205/15nrwgu010, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0102

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Pandey et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Rezidive n. fehlgeschlagener Hypospadiekorrektur können meist einzeitig erfolgreich operiert werden. Ein Wiederaufbau des äusseren Genitale bei Hypospadiekrüppel Penisschaftdeviation, Mangel an Penisschafthaut & komplett strikturierter Urethra erfordert meist ein mehrzeitiges Vorgehen.

Wir stellen unser Operationsverfahren vor und präsentieren das prospektiv evaluierte Outcome.

Material und Methoden: Von insgesamt 224 Rezidivhypospadien wurden 27 (11,8%) primär mehrzeitig operiert. Bei 24 war ein zwei und bei 3 ein primär dreizeitiges Vorgehen geplant.

Bei der zweizeitigen Operation erfolgte in 1. Sitzung erfolgte die Resektion der unbrauchbaren Penisschafthaut unter Belassen von möglichst viel Subkutangewebe, die Penisschaftaufrichtung & Transplantation von Mundschleimhaut (OMG). OMG wurde aus Oberlippe, Unterlippe, Wange & ggf. Zungenuntergrund entnommenen. Die proximale Harnröhre wurde als Boutoniere eingenäht.

Nach 3–4 Mo: Tubularisierung der Neourethralplatte und Anastomosierung mit der Boutonière mittels fortlaufender Naht mit 6-0 Monocryl.

Bei mangelnder Penisschafthaut wurden bei 15 (55,5%) Pat. zur Deckung ein 3x8 cm vaskularisierter Skrotalhautlappen präpariert & auf die Urethra und ventralen Penisschafthaut aufgebracht.

Harnableitung: 7 Tage transurethral & 3 Wo. suprapubisch.

Bei kompletter Destruktion der Harnröhre, erfolgte die Korrektur in 3 Sitzungen: Rekonstruktion der proximalen Striktur mittels OMG als ventral onlay, Anlage einer penoskrotalen Boutonnière, & Eröffnung der distal strikturierten Urethra. Das Vorgehen der 2. und 3. Sitzung entsprach dann dem zuvor dargestellten.

Follow up (FU: prospektiv standardisiert “Patient self reported“ mittels standardisierten Fragebogen; Messung von Flow & Restharn 3-mon. 1. Jahr & 6-mon. auf Dauer.

Ergebnisse: 25/27 (92,5%) Pat. sind nach einem FU von 40,32 (3–117) rezidivfrei. Komplikationen: Je 1x Nekrose der Neourethralplatte respektive des Skrotalhautlappens. 1x postoperative Transplantateinheilungstörung, die nach 4 wö. Harnableitung mittels SPK nicht mehr nachweisbar war; 5x leichte Sensibilitätsstörungen im Bereich der Entnahmestelle, 1x Spannung im Bereich der Entnahmestelle. Keine de novo Penisschaftdeviation.

Schlussfolgerung: Die mehrzeitige Harnröhrenrekonstruktion mittels OMG bei vollständig destruierter Harnröhre und fehlender Penisschafthaut führt zu guten funktionellen und kosmetischen Ergebnissen ohne wesentliche Beeinträchtigungen im Bereich der Entnahmestelle.