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Ergebnisse der einzeitigen Harnröhrenrekonstruktion mit Mundschleimhaut
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Fragestellung: Es werden die Ergebnisse der einzeitigen Harnröhrenrekonstruktion (HRR) mit Mundschleimhaut (MSH) bei Patienten mit Harnröhrenstriktur (HRS) analysiert. Zudem werden mögliche Risikofaktoren für ein HRS-Rezidiv untersucht.
Methoden: Von 245 Patienten, die zwischen 09/1996 und 06/2013 einer einzeitigen HRR mit MSH unterzogen wurden, konnten 202 (82.5%) im Verlauf (medianes Follow-Up 24,7 Monate) erfasst werden. Ein HRS-Rezidiv wurde definiert als die Notwendigkeit jeglicher postoperativen Intervention an der Harnröhre. Risikofaktoren für ein HRS-Rezidiv wurden mittels univariater Analyse und multivariater Regressionsanalyse ermittelt.
Ergebnisse: Die Länge der HRS reichte von 0,5 bis 20 cm (Median 4 cm). 115 Patienten wurden einer HRR mit ventralem (n=97), dorsalem (n=12) oder einer Kombination aus ventralem und dorsalem MSH-Onlay (n=6) unterzogen. Bei 87 Patienten wurde eine augmentierte anastomotische HRR (augHRR) mit ventralem (n=64), dorsalem (n=17) oder einer Kombination aus ventralem und dorsalem MSH-Onlay (n=6) durchgeführt. Die Inzidenz von HRS-Rezidiven betrug 5,9% bzw. 10,9% bei Patienten mit einem dorsalen bzw. ventralen MSH-Onlay im Rahmen einer augHRR. Im Gegensatz dazu entwickelten 26,8% bzw. 41,7% der Patienten mit dorsalem bzw. ventralem MSH-Onlay ohne augmentierte Anastomose ein HRS-Rezidiv. Im Falle einer Kombination aus ventralem und dorsalem MSH-Onlay lag die Rezidivrate sowohl bei Patienten mit als auch ohne augmentierte Anastomose bei jeweils 16,7%. Die meisten HRS-Rezidive traten in den ersten 20 Monaten nach OP auf. In der univariaten Analyse wurden folgende Risikofaktoren für ein HRS-Rezidiv gefunden: iatrogene Striktur (p=0,0033), höhere Strikturlänge (p=0,0019), HRR ohne augmentierte Anastomose (p=0,0022), frühe postoperative Komplikation (p=0,0204) und Komorbidität (p=0,0008). Unter den Komorbiditäten wies insbesondere der Diabetes einen Trend für ein HRS-Rezidiv auf (p=0,0571). In der multivariaten Analyse war nur das Vorliegen einer iatrogenen Striktur (p=0,0412) ein unabhängiger Risikofaktor.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der HRR mit MSH waren im mittelfristigen Verlauf gut bis durchschnittlich. Insbesondere iatrogene Strikturen hatten ein hohes Risiko für ein HRS-Rezidiv.