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Modifizierung der Netzmaterialien für Deszensus- und Inkontinenzchirurgie durch Beschichtung mit autologem Blutplasma
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Einleitung: Verbesserte Biokompatibilität ist die wichtigste Anforderung an die alloplastischen Materialien, die in der Deszensus- und Inkontinenzchirurgie verwendet werden. Hier präsentieren wir die erste klinische Anwendung der mit autologem Blutplasma beschichteten Netze und Bänder, basierend auf unseren vorhergehenden in vitro und tierexperimentellen Studien.
Methoden: Vom 04/2013 bis 04/2014 wurden 20 Patienten (16 Frauen und 4 Männer) mit der Indikation zur Deszensus- bzw. Inkontinenzchirurgie an einem Zentrum selektiert. Die verwendeten Materialien (TVT®, Ultrapro®, Seratom®, Vitamesh®, Dynamesh®) wurden mit autologem Blutplasma vor der Implantation inkubiert. Perioperative und frühe postoperative Komplikationen wurden entsprechend der ICS-IUGA Klassifikation beurteilt. Die sekundären Parameter waren das funktionelle Ergebnis und die Lebensqualität.
Ergebnisse: Es wurden 11 suburethrale Bänder, 8 abdominelle Netze im Rahmen einer Sakrokolpopexie und ein vaginales Netz implantiert. Die Operationszeit wurde durch das Beschichtungsverfahren nicht signifikant erhöht. Die mittlere Nachsorge betrug 3 Monate (1–7). Zwei Reoperationen (10%) mit Lockerung der retropubischen Bänder waren aufgrund einer Obstruktion notwendig. Keine weiteren schwerwiegenden Komplikationen wurden detektiert. Das funktionelle Ergebnis und die Lebensqualität verbesserten sich in allen Gruppen (QoL Verbesserung in >80% der Patienten), bis auf die Gruppe der Männer nach der Implantation vom transobturatorischen Band (QoL Verbesserung in 2/4 Patienten).
Schlussfolgerung: Wir konnten die Praktibilität der autologen Blutplasmabeschichtung der Netze und Bänder für diverse Indikationen der Deszensus- und Inkontinenzchirurgie ohne Hinweis auf erhöhte perioperative Komplikationsrate und Effektivitätsverlust zeigen. Basierend auf der IDEAL-Methode der chirurgischen Innovation planen wir eine prospektive randomisierte Studie, um die Senkung der Komplikationsrate durch das Beschichtungsverfahren zu überprüfen.