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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Rektale Temperaturmessung während TURP und LTB-180-Watt-XPS®-Laserung der Prostata – Implikationen für die postoperative Erektile Dysfunktion

Meeting Abstract

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  • D. Pötter - Ev. Krankenhaus Witten gGmbH, Urologische Klinik, Witten, Germany
  • J. Hirsch - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten, Germany
  • A. Wiedemann - Ev. Krankenhaus Witten gGmbH, Urologische Klinik, Witten, Germany; Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Geriatrie, Witten, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV1.2

doi: 10.3205/15nrwgu002, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0028

Veröffentlicht: 13. März 2015

© 2015 Pötter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung:

1.
Gibt es Veränderungen der Erektilen Funktion durch die TUR-P bzw. die LTB-180-Watt-XPS®-Greenlightlaserung (GLL) der Prostata gemessen mit dem IIEF-5?
2.
Welche Rolle spielt die erstmals eingesetzte operative rektale Temperaturmessung in diesem Kontext?

Methode: Intraoperative rektale Temperaturmessung mit sekündlicher Registrierung in Prostatahöhe bei 89 Patienten (TUR-P: n=40 & GLL:n=49) im Jahr 2013. Die erektile Funktion wurde mittels IIEF-5 präoperativ (TUR-P: n=36 & GLL: n=39) und 3 Monate postoperativ (TUR-P: n=30 & GLL: n=29) erhoben sowie OP-relevanten Faktoren wie Operationsdauer, Prostatagröße und Temperatur gegenübergestellt.

Ergebnisse: Veränderungen der postoperativen erektilen Funktion konnten für beide Verfahren dokumentiert werden. Der IIEF-5 Wert sank bei der GLL um -6,1071 Punkte (p=<0.001) bei der TUR-Prostata um -3,3667 Punkte (p=0.031) (p=0,359 für den Unterschied). Für die mittlere Temperatur: TUR-P=36,6561°C und GLL=36,2491°C sowie die Temperaturabweichung (maximale Temperatur – minimale Temperatur): TUR-P=0,179545°C und GLL=0,303604°C ergab sich jeweils ein lokales Signifikanzniveau (p=0.001 für den Unterschied). Als Risikofaktor für eine Verschlechterung des IIEF-5 konnte im univarianten logistischen Regressionsmodell die OP-Art (Greenlightlaserung (p=0,029)) und ein kleineres Prostatavolumen (p=0,034) identifiziert werden. Eine längere Laserdauer war mit einer stärkeren Verschlechterung des IIEF-5 assoziiert (Korrelation: +0.26). Die OP-Dauer definiert als Schnitt-Naht-Zeit hat in beiden Gruppen nur einen den IIEF-5 Wert minimal beeinflussenden Effekt (Korrelation: TUR-P=-0.18/GLL=+0.18)

Fazit: Sowohl nach TUR-P als auch der GLL kommt es zu einer Verschlechterung der erektilen Funktion und zu einem Anstieg der rektalen Temperatur. Veränderungen der postoperativen erektilen Funktion und Temperaturveränderungen fallen für die GLL im Mittel größer aus als für die TUR-Prostata. Dies war besonders bei geringer Prostatagröße der Fall. Erstmalig konnte die Hypothese, dass es bei TUR-P und GLL zu Temperaturveränderungen als mögliches auslösendes Agens für eine postoperative ED kommt, mittels rektaler Temperaturmessung bestätigt werden. Die Veränderungen fallen geringer aus als erwartet. Die Rolle der Methode bei der klinischen Vorhersage einer späteren ED ist bisher unklar.