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1. Symposium ICT in der Notfallmedizin

12.06. - 13.06.2012, Rauischholzhausen

Über diesen Kongress

Das 1. Symposium ICT in der Notfallmedizin 2012 schafft ein Forum für Wissenschaftler und Entwickler in den verschiedenen ICT-Projekte in der Notfallmedizin, um einen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und Synergien zwischen den verschiedenen Projekten freizusetzen.

Ziel des Symposiums ist es, die unterschiedlichen Perspektiven der entscheidenden Protagonisten wie Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Leiter ZNA, Medizininformatiker, IT-Projektleiter und Industrie durch ein interessantes und informatives Programm in einer angenehmen Atmosphäre zusammenzubringen.

Vorwort des Vorsitzenden des Programmkomitees

Als mich Asarnusch Rashid und Rainer Röhrig vor nicht mal einem Jahr ansprachen, ob ich Lust hätte mit ihnen zusammen eine Konferenz zur Notfall-IT in Rauischholzhausen zu organisieren, war ich spontan sehr begeistert. Dies hatte im Wesentlichen zwei Gründe:

Die KIS-RIS-PACS Treffen in Rauischholzhausen habe ich immer als sehr angenehm empfunden, weil sie in einem intimen Rahmen einen intensiven Austausch erlaubt haben, was sich ideal für neue und innovative Themen eignet. Insofern erschien mir dies die ideale Voraussetzung für das Thema Informations- und Kommunikationstechnik in der Notfallmedizin.

Dies ist ein "neues" Thema. Im Moment noch von analogen Elementen durchsetzt, glaube ich, dass speziell hier Patienten und Mitarbeiter sehr von dem Einsatz moderner IT-Verfahren profitieren können, vor allem wenn sie in standardisierter Form miteinander verbunden werden. Meine einzige Befürchtung war ob der Markt und die Community schon groß genug sind, um ein Event in dieser Form zu tragen. Mittlerweile wissen wir, dass das so ist und das freut mich sehr!

Die Informations- und Kommunikationstechnik wird sich in der Notfallmedizin nur sinnvoll entwickeln können, wenn verschiedene Fachkomeptenzen gebündelt werden. Der vorliegende Tagungsband spiegelt diese Interprofessionalität wieder: Beiträge von Anwendern, Medizininfromatikern, Industrie und öffentlicher Hand zeigen, dass es viele Aspekte in der Notfallemdizin zu berücksichtigen gibt. In der Planung und im Programmkomitee wurden diese Aspekte durch Vertreter der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallemdizin e. V. (DIV), der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (gmds), der Deutschen HL7-Benutzergruppe (HL7 Deutschland e. V.) und IHE Deutschland e. V. vertreten.

Bei den Vorbereitungen, die ich nur begleitet habe, war für mich am auffälligsten, dass es extrem wenig "Verschnitt" gab. Alles lief fast unheimlich effizient und mit hoher Einigkeit. Insofern will ich mich auch nicht bei einigen, sondern bei allen im Team, die das möglich gemacht haben bedanken! Ich wünsche Ihnen eine spannende Tagung mit einem Intensiven Inforamtionsaustausch.


Ihr Björn Bergh
Vorsitzender des Programmkomitees

Grußwort des Schirmherren

Sehr geehrte Damen und Herren,

regelmäßig bestätigen Studien zu den verschiedensten akuten Beeinträchtigungen der Gesundheit, wie wichtig eine schnelle, zielgerichtete Therapie in den ersten Minuten bis Stunden für das Überleben und den langfristigen Heilungserfolg des Patienten ist. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf für die Zukunft:

  1. Wir brauchen mehr Versorgungsforschung, welche die Realität gerade der ambulanten und präklinischen Versorgung besser abbildet als die hochgradig standardisierten und von Störgrößen befreiten klinischen Studien inhouse.
  2. Wir brauchen mehr präklinische Therapiestudien, denn die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus empirisch gesicherten langfristigen Therapieschemata auf die Akutphase kann adäquat sein - muss aber nicht!
  3. Wir brauchen, um noch höhere Qualität in Hinblick auf Schnelligkeit und Zielorientierung zu erreichen, konzeptionell und technologisch modernste Logistik und Informationsflüsse in einem hochgradig heterogenen System.

Diese drei Ziele finden sich im neuen Gesundheitsforschungsrahmenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in den drei Schwerpunkten der Versorgungsforschung, der individualisierten Medizin und der Medizintechnik wieder.

Gerade der letztgenannte Punkt 3 ist erst vor wenigen Jahren in das Bewusstsein der Gesundheits- und Forschungspolitik gerückt. Entsprechend groß sind auf der einen Seite noch die Entwicklungsnotwendigkeiten und auf der anderen Seite die Potenziale, die Versorgung der Patienten zu verbessern, indem wir modernste Informations- und Kommunikationstechnologien im Katastrophenschutz und in der Notfallmedizin zum Einsatz bringen und mit bestehenden Strukturen vernetzen. Die Bandbreite der möglichen Forschungs- und Entwicklungsansätze ist schier unendlich: Von der technischen Unterstützung der Ortung und Sichtung beim Massenanfall von Verletzten und der datenbankgestützten Krankenhauseinweisung, wie im BMBF-Projekt "SOGRO (Soforthilfe bei Großschadenslagen)" verwirklicht, über telemedizinische Unterstützung am Einsatzort und die Vorabübermittlung von Befunden bis hin zu Feedbackschleifen in klinischen Registern aus den unterschiedlichsten Klinikinformationssystemen zur automatisierten Generierung von Langzeitdaten erstreckt sich die Bandbreite.

Deshalb bin ich froh, dass in diesem Jahr "NotIT 2012" als erstes Symposion dieser Art stattfindet und freue mich, dieses als Schirmherr begleiten zu dürfen. Ich wünsche allen Teilnehmern zwei angenehme Tage, viele neue Erkenntnisse und Ideen - im Interesse der Menschen in unserem Land, die auf den medizinischen Fortschritt hoffen, ganz in diesem Sinne: Erst wenn keine relevante Information mehr verloren geht, kein Befund mehr unnötig doppelt dokumentiert wird, alle Langfristergebnisse zur Evaluation automatisiert zurückgespiegelt werden und keine Zeit mehr in uneffektiven Organisationsschleifen vergeudet wird, werden wir die NotIT haben, die Deutschland braucht!


Ihr Dr. Helge Braun
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)