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Eiben-Intoxikation im Kindes- und Jugendalter (Ein Fallbericht)
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Veröffentlicht: | 12. April 2018 |
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Hintergrund: Bei der Europäischen Eibe (Taxus baccata) handelt es sich um einen heimischen Nadelbaum. Giftig sind fast alle Pflanzenteile. Holz, Rinde, Nadeln und Samen enthalten Taxan-Derivate in unterschiedlichen Konzentrationen und sind stark kardiotoxisch.
Lediglich der Samenmantel, der als rote Frucht imponiert, ist ungiftig.
Intoxikationen sind in der Literatur vielfach beschrieben und sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin bekannt.
Akzidentelle Ingestionen/Intoxikationen im Kleinkind- und Kindesalter finden in der Regel durch Früchte statt und sind daher selten schwerwiegend.
Jenseits des Kindesalters erfolgen Intoxikationen meist in suizidaler Absicht.
Fallvorstellung: Wir berichten über einen 17-jährigen Patienten nach Ingestion von 50-100g Eibennadeln in suizidaler Absicht. Erstmalige Reanimation bereits auf dem Transport ins Krankenhaus. Bei Aufnahme verbreiterte QRS-Komplexe im EKG. Im Verlauf immer wieder Verlust von Puls und Blutdruck. Unter konventioneller Reanimationstherapie, hochdosierten Katecholaminen, Antiarrhythmika und Therapieversuch mit Digitalis-Antitoxin war keine ausreichende Stabilisierung zu erreichen.
Nach Verlegung auf eine kardiologische Intensivstation Durchführung einer arteriovenösen ECMO und neuroprotektive Kühlung bis zur Normalisierung des EKGs am folgenden Tag.
Ergebnis: Der Patient erlitt in Folge der ECMO-Therapie ein Kompartment-Syndrom des rechten Unterschenkels mit Schädigungen der Tibialis ant. und Peronaeus-Muskulatur. Er konnte nach 9 Tagen ohne neurologische Auffälligkeiten aus der intensivmedizinischen Therapie und nach weiteren 6 Tagen aus der Klinik entlassen werden