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Synkopale Ereignisse: banale Ereignisse oder alltägliche diagnostische Herausforderung?
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Veröffentlicht: | 10. April 2013 |
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Hintergrund: Synkopale Ereignisse gehören zum Alltag in der Kinderheilkunde und haben ein breites klinisches Spektrum. Um das weitere klinische diagnostische Prozedere festzulegen, ist die Anamnese entscheidend. Allerdings bietet der klinische Alltag doch einige Fallstricke und Überraschungen, wie anhand einer Synopsis von drei unterschiedlichen Anamnesen gezeigt werden soll.
Patienten: Bei dem ersten Fall handelt es sich um eine 14 Jahre alte Jugendliche, die bei einem Sprung von der Kanalbrücke beim Austreten aus dem Wasser Schwindel verspürte und in Ohnmacht fiel. Bei dem zweiten Fall handelt es sich um einen 13-jährigen Jungen, der beim Toben über Schwindel und „ Sehen von blauen Sternen“ geklagt hatte. Dann habe er blaue Lippen gehabt und eine Blickdeviation gezeigt, 4 Minuten später habe er normal reagiert. Bei einem weiteren Patienten, einem 6-jährigen Jungen, seien seit Juli 2010 sechs Anfallsepisoden aufgetreten: er habe über ein komisches Gefühl geklagt, habe aufgeschrien und eine Überstreckung, Blässe, Tonusverlust und eine Bewusstlosigkeit für 1–2 Minuten gezeigt.
Ergebnisse: Bei der ersten 14-jährigen Patientin ergab ein EKG keinen Anhalt für ein Long-QT-Syndrom und bei weiter bestehenden häufigen Kopfschmerzen und Schwindel der Verdacht auf ein organisches Psychosyndrom nach Schädel-Hirn-Trauma“ gestellt. Im weiteren Verlauf kam es zu einem Krampfanfall, eine Bildgebung des Schädels mittels MRT führte zur Diagnose einer Neurocysticercosis.
Bei dem zweiten 13-jährigen Patienten fiel eine erhebliche Rhythmusstörung mit Auftreten von multimorphen Extrasystolen im Langzeit-EKG auf. Diese ausgeprägte ventrikuläre Extrasystolie führte bei einem Belastungs-EKG zu einer ventrikulären Tachykardie.
Der dritte 6-jährige Patient wurde aufgrund einer initial gesehenen Veränderung im EEG mit Antikonvulsiva eingestellt. Bei weiterem Bestehen der Synkopen gelang keine eindeutige Zuordnung der Anfallserscheinungen zu einer Epilepsieform, es wurde ein Langzeit-EKG durchgeführt. Direkt nach Anlegen des EKGs kam es zu einem erneuten Ereignis mit Nachweis einer intermittierenden Asystolie, die zur Anlage eines Herzschrittmachers führte.
Fazit: Um synkopale Ereignisse bewerten und das diagnostische Prozedere festlegen zu können, sind die Eigenanamnese, aber auch die Familienanamnese vor außerordentlicher Bedeutung. Hierbei gelten anamnestische Warnsignale: gibt es eine bekannte Herzerkrankung? Kam es zur Synkope nach Palpitation/ Thoraxschmerzen? Trat die Synkope beim Schwimmen, nach lauten Geräuschen, bei starker emotionaler Belastung, im Liegen auf?