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62. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ)

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.

12.04. - 14.04.2013, Hannover

Wie entwickeln sich fünfjährige ehemalige Frühgeborene im Vergleich zu gleichaltrigen Reifgeborenen? – Ergebnisse aus dem Niedersächsischen Frühgeborenen-Nachuntersuchungsprojekt

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Gabriele Damm - Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen, Einrichtung der Ärztekammer Niedersachsen, Hannover, Deutschland
  • author Karsten Harms - Klinikum Hildesheim, Kinderzentrum, Hildesheim, Deutschland
  • author Wolfgang Voss - AUF DER BULT - Sozialpädiatrisches Zentrum, Hannover, Deutschland

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. 62. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ). Hannover, 12.-14.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13ndgkj20

doi: 10.3205/13ndgkj20, urn:nbn:de:0183-13ndgkj201

Veröffentlicht: 10. April 2013

© 2013 Damm et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit einer flächendeckenden prospektiven Langzeituntersuchung wird die Versorgungssituation extrem unreifer Frühgeborener (FG) in Niedersachsen untersucht und Aussagen über die Entwicklung der Kinder getroffen, die als Basis für eine Optimierung der Versorgungsqualität dieser Risikogruppe bis zum Schulalter genutzt werden.

Methoden: Alle seit 2004 in Niedersachsen geborenen Frühgeborenen (<28 SSW) werden zu definierten Entwicklungszeitpunkten (6 Monate, 2 und 5 Jahre) nach einem standardisierten Untersuchungskonzept mithilfe etablierter Entwicklungstests nachuntersucht. Die Daten von 2 Jahrgängen der 5-Jahres-Untersuchung werden mit Daten reif geborener Vergleichskinder, die nach einem Matching-Verfahren in niedersächsischen Kindergärten ausgewählt und nach einem analogen Konzept untersucht wurden, verglichen.

Ergebnisse: Zwischen den Untersuchungsergebnissen der FG (n=226) und der Reifgeborenen (RG) (n=305) zeigen sich erwartete signifikante Unterschiede bei den untersuchten Entwicklungsparametern. Die intellektuelle Entwicklung ist bei 40% der FG gegenüber 13% der RG unterdurchschnittlich. 44% der FG sind sprachauffällig im Vergleich zu 20% der Reifgeborenen. Die Entwicklung der Grobmotorik wird von den Untersuchern bei 60% der FG versus 10% der RG als auffällig beurteilt. Bei FG ist ein hoher Umfang an Therapie- und Fördermaßnahmen feststellbar (96% erhalten / erhielten Therapien im Vergleich zu 24% der RG).

Schlussfolgerung: Mithilfe des standardisierten Untersuchungskonzepts gelingt es, fundiertes Wissen zum Gesundheitsstatus des gesundheitsökonomisch relevanten Kollektivs zu generieren. Die Nutzung eines Vergleichskollektivs erlaubt eine optimierte Interpretation der Nachuntersuchungsergebnisse. Der Datenvergleich zeigt deutliche Entwicklungsunterschiede und damit die Wichtigkeit früher Fördermaßnahmen für einen Großteil der extrem unreifen Frühgeborenen.