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Kardiovaskuläres Risiko bei Kindern und Jugendlichen und Prävention: Profitieren auch adipöse Kinder noch von einer Gewichtsreduktion bzw. -normalisierung bis zum Erwachsenenalter hinsichtlich ihres kardiometabolischen Risikos?
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Veröffentlicht: | 10. April 2013 |
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Hintergrund: Juvenile Adipositas ist Prädiktor für Typ-2-Diabetes und erhöhte kardiovaskuläre Morbidität. Meist werden aus übergewichtigen Kindern übergewichtige Erwachsene.
Methoden: Evidenzbasierte Literaturrecherche.
Ergebnisse: Aktuelle Studiendaten aus internationalen multicentrischen Kohorten-Langzeitbeobachtungen von 6328 Kindern über mehr als 20 Jahre (bei Einschluss Alter 3-18 Jahre, 774 übergewichtig und adipös, 5554 normalgewichtig) belegen eine Persistenz von Übergewicht ins Erwachsenenalter von 65% und Neuentwicklung der Adipositas als junger Erwachsener (normalgewichtig als Kind) von 15%, aber auch eine Gewichtsnormalisierung dicker Kinder bis zum Erwachsenenalter von 35%.
Erwartungsgemäß haben die Konstellationen Adipositas als Kind/Adipositas als Erwachsener aber auch Normalgewicht als Kind/Adipositas als Erwachsener ein mehrfach erhöhtes kardiometabolisches Risiko. Übergewicht und Adipositas waren signifikante Risikofaktoren für die Entwicklung von vor allem Typ-2-Diabetes, Hypertonie, erhöhten Triglyceriden (TG), erniedrigtem HDL-Cholesterin im Erwachsenenalter. Es gab kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Risikofaktor LDL-Cholesterin und Intima-Media-Dicke (IMT) waren bei Männern mit Übergewicht und Adipositas assoziiert.
Überraschend -und 2012 erstmals belegt- haben aber dicke Kinder mit Gewichtsnormalisierung bis zum Erwachsenenalter (35% in Kohorten-Langzeitstudien) ein Risiko wie stets Normalgewichtige (Akademie Finnland et al.).
Schlussfolgerung: Übergewichtige oder adipöse Kinder mit Persistenz der Adipositas ins Erwachsenenalter haben ein gesteigertes Risiko für Typ-2-Diabetes, Hypertension, Dyslipidämie und Atherosklerose der Carotiden. Durch Gewichtsnormalisierung kann ihr erhöhtes kardiometabolisches Risiko komplett normalisiert werden. Einmal existente Risikofaktoren persitieren nicht als „metabolisches Gedächtnis“ in das Erwachsenenalter. Die Motivation zur Gewichtsabnahme und Langzeitbegleitung betroffener Kinder und Jugendlicher ist daher wichtige ärztliche Aufgabe.