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Kardiovaskuläres Risiko bei Kindern und Jugendlichen und Prävention: Prävention von Übergewicht bei Schulkindern – Ergebnisse einer großen Metaanalyse zu schulbasierten Interventionen zur Diskussion und Umsetzung
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Veröffentlicht: | 10. April 2013 |
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Hintergrund: Zunehmend epidemisch sind schon Kinder und Jugendliche übergewichtig oder adipös mit meist Fortbestehen gesundheitlichen Risikoverhaltens und vor allem erhöhten kardiometabolischen Risikos im Erwachsenenalter und frühzeitiger Anhäufung atherosklerotischer Last. Schulbasierte Interventionsprogramme sind präventiv bedeutsam.
Methoden: Ergebnisse der aktuellsten Metaanalyse von RCT ab 1995 zu schulbasierten Interventionen liegen vor, stehen zur Diskussion und Umsetzung.
Von 41 Studien konnten 19 involviert werden. Sie umfassten allgemein 3 Ziele: Reduktion
- des Übergewichts durch Steigerung physischer Aktivitäten,
- sitzender Tätigkeiten und
- der Zufuhr fett- und zuckerhaltiger Nahrungsmittel.
Die Interventionen erfolgten meist mehrgleisig: Angebot gesünderer Lebensmittel in den Schulen, intensivere Form des Schulsports, Veränderungen in der Umgebung der Schulen, Involvierung von Eltern. Die Dauer der Interventionsprogramme variierte von < 6 Monaten bis > 2 Jahren.
Zusammengefasste Ergebnisse:
- 1.
- Nur schulische Interventionsprogramme >6 Monate sind bei Übergewicht präventiv erfolgreich.
- 2.
- Längerfristig angelegte Interventionsmaßnahmen (>1 Jahr) sind deutlich effektiver.
- 3.
- Die Prävention von Übergewicht gelingt zum Teil, nicht die signifikante Reduktion von präexistenter Adipositas.
- 4.
- Vor allem die Kombination von Interventionsmaßnahmen, wie Steigerung physischer Aktivität mit Lehre über Übergewicht im Schulunterricht, senkt signifikant die Prävalenz kindlichen Übergewichts.
Diskussion und Konklusion: Langfristig und kombiniert angelegte schulische Interventionen sind effektiv in der Prävention kindlichen Übergewichts, weniger im Management präexistenter juveniler Adipositas. Die Aussagekraft der Studien und damit die Option, künftige Interventionen noch effizienter zu machen, wird durch schwierige Kontrolle weiterer potenzieller Einflussfaktoren limitiert, wie vor allem Schulkindalter, Elternengagement, differente Schulkulturen oder Partizipationsbereitschaft an der Intervention.