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61. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ)

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.

11.05. - 13.05.2012, Kiel

Überwachung der regionalen Gewebeoxygenierung mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie im frühpostoperativen Verlauf der Hemifontan Operation

Meeting Abstract

  • J.-H. Hansen - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel
  • J. Schlangen - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel
  • S. Armbrust - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel
  • O. Jung - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel
  • C. Rickers - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel
  • J. Scheewe - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel
  • H.-H. Kramer - Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum S.-H., Campus Kiel

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ). Kiel, 11.-13.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ndgkjP7

doi: 10.3205/12ndgkj07, urn:nbn:de:0183-12ndgkj079

Veröffentlicht: 8. Mai 2012

© 2012 Hansen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der regionalen Gewebeoxygenierung. Wir evaluierten den Einsatz im postoperativen Verlauf nach Hemifontan Operation bei Patienten mit hypoplastischem Linksherzsyndrom.

Methoden: Die zerebrale (cSO2) und somatische (sSO2) Gewebeoxygenierung wurden für 48 Stunden registriert und mit Routineparametern der intensivmedizinischen Überwachung verglichen sowie Veränderungen in Abhängigkeit von postoperativen Komplikationen untersucht.

Ergebnisse: Daten von 28 Patienten wurden analysiert (Operationsalter 2.9 (1.5-10.0) Monate, Operationsgewicht 5.2 ±0.9 kg). Komplikationen lagen in 10 Fällen vor (Pulmonalarterienthrombus: n=4, Pneumothorax: n=2, Rhythmusstörung: n=3, Reanimation: n=1). Die cSO2 stieg von 40 ±10% frühpostoperativ auf 57 ±8% an (p<0.001). Die sSO2 fiel von 77 ±11% auf 68 ±9% (p<0.001). Die cSO2 korrelierte mit dem arteriellen Sauerstoffpartial-druck (pO2, r: 0.414, p<0.001) sowie der arteriellen (SaO2, r: 0547, p<0.001) und der zentralvenösen Sauerstoffsättigung (SvO2, r: 0.693, p<0.001). Die cSO2 und sSO2 sowie SaO2 und SvO2 der ersten 4 post-operativen Stunden waren bei Patienten mit Komplikationen signifikant niedriger (cSO2: 31 ±6% vs. 48 ±8%, p<0.001; sSO2: 72 ±9% vs. 82 ±11%, p=0.025; SaO2: 69 ±9% vs. 78 ±6%, p=0.006; SvO2: 34 ±9% vs. 50 ±14%, p=0.004). In der binär logistischen Regression war eine niedrigere cSO2 als einziger Faktor prädiktiv für das Vorliegen einer Komplikation (Odds Ratio 1.5 [1.06-2.12] pro Erniedrigung um 1%, p=0.021).

Schlussfolgerungen: Die Überwachung der regionalen Gewebeoxygenierung mit NIRS nach Hemifontan Operation erlaubt Rückschlüsse auf die globale Oxygenierung. Niedrige cSO2-Werte im frühpostoperativen Verlauf sind hinweisend auf das Vorliegen einer Komplikation.