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9. Mitteldeutscher Wundkongress

22.03. - 23.03.2019, Magdeburg

Die Top 10 in der Wundbehandlung

Meeting Abstract

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  • Gonda Bauernfeind - Häuslicher Pflegedienst Gonda Bauernfeind, Windeck
  • Steve Strupeit - PH Schwäbisch Gmünd, Institut für Pflegewissenschaft, Schwäbisch Gmünd

9. Mitteldeutscher Wundkongress. Magdeburg, 22.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; . Doc19mdw14

doi: 10.3205/19mdw14, urn:nbn:de:0183-19mdw142

Veröffentlicht:

©  Bauernfeind et al.
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Gliederung

Text

Die Organisation der Wundheilung bedarf einem gut koordinierten Behandlungspfad. Von Beginn an müssen die Therapieziele im Fokus stehen, darauf folgt die Diagnostik und die umfassende Therapie der Grunderkrankung. Die Lokaltherapie der chronischen Wunden folgt abgesehen von Ausnahmefällen den fortlaufenden Prinzipien der Wundreinigung. Zu Beginn sind lokale Bedingungen zu schaffen, die das Abheilen der Wunde ermöglichen.

Die Wundreinigung, ist eine wichtige Voraussetzung für folgende Ziele:

  • Die Schaffung eines Wundgrundes, der frei von avitalem Gewebe, Nekrosen, Fremdkörpern, Belägen bzw. Detritus ist
  • Verhinderung von Infektionen mit humanpathogenen Mikroorganismen
  • Verhinderung möglicher nachfolgender lokaler Entzündungsreaktionen und/oder einer systemischen Infektionserkrankung

Es gibt drei Methoden einer Wundreinigung.

Erstens: Die Dekontamination mit dem Einsatz von Antiseptika in Verbindung mit mechanischer Reinigung. Zweitens: Die aktive periodische Reinigung, in dem der Therapeut aktiv mit Kompressen, offenporigen Schaumstoffen, Instrumenten oder Ultraschall die Wunde ausreinigt. Drittens: Die passive periodische Reinigung. Bei dieser Reinigungsform wird die Wunde zwischen den Verbandwechseln noch weiter von avitalem Gewebe, zu viel Fibringewebe befreit.

Die Haut ist mit der richtigen Emulsionsart (Derma Membran Struktur (DMS)) zu pflegen und zu schützen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kommen Hautschutzfilme, vertikal saugende Maßnahmen zum Einsatz. Die Exsudatkontrolle ist bei der feuchten Wundtherapie und zur Verbesserung der Lebensqualität von entscheidender Bedeutung. Ein genereller Vorteil von Wundauflagen, die ein sogenanntes „feuchtes Wundmilieu“ (feuchte Wundbehandlung) ermöglichen, ist belegt. Begleitende Maßnahmen, wie die korrekte Kompressionstherapie bei venösen Ulcerationen, die adäquate Schuhversorgung beim Diabetischen Fuß, die Bewegungsförderung und der Einsatz von Hilfsmittel bei Dekubitus gehören immer zur Wundtherapie dazu.

Wundheilung ist interdisziplinäre und interprofessionelle Teamarbeit. In diesem multiprofessionellen Team nehmen Pflegefachkräfte zunehmend die Aufgaben der Koordination der verschiedenen Berufsgruppen ein.

Eine falsche Verbandfixierung kann die Lebensqualität einschränken, zu Ödemen führen und die Kosten erhöhen.

Es ist hilfreich die Top 10 wie einen roten Faden der Wundtherapie zu nutzen.

Die Top 10 der Wundbehandlung

1.
Behandlungsziel festlegen
2.
Behandlung der Grunderkrankung
3.
Dekontamination
4.
Aktive periodische Wundreinigung
5.
Passive periodische Wundreinigung
6.
Hautpflege/Hautschutz
7.
Exsudatkontrolle
8.
Begleitende Maßnahmen
9.
Hinzuziehen von anderen Berufsgruppen
10.
Verbandfixierung

Literatur

1.
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“. 1. Aktualisierung einschließlich Kommentierungen und Literaturstudie. Osnabrück: Hochschule Osnabrück; 2015. Verfügbar unter: https://www.dnqp.de/de/expertenstandards-und-auditinstrumente/#c18466 Externer Link
2.
National Pressure Ulcer Advisory Panel; European Pressure Ulcer Advisory Panel; Pan Pacific Pressure Injury Alliance. Prevention and Treatment of Pressure Ulcers: Quick Reference Guide [Prävention und Behandlung von Dekubitus: Kurzfassung der Leitlinie]. Perth, Australia: Cambridge Media; 2014. Available from: http://www.epuap.org/pu-guidelines/#2014guidelines\&qrg Externer Link
3.
Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung. S3-Leitlinie Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz. Registernummer 091-001. Stand: 12.06.2012 (in Überarbeitung). 2012. Verfügbar unter: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/091-001.html Externer Link