Artikel
Adipositas und Wunde
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: |
---|
Gliederung
Text
Die plastisch-chirurgischen Maßnahmen zur Wiederherstellung und funktionellen Rekonstruktion der Körpersilhouette nach massiver Gewichtsreduktion definiert den heutigen Begriff der postbariatrischen Chirurgie. Aufgrund des Vorliegens medizinsicher Indikationen grenzt sich die postbariatrische Chirurgie von der ästhetischen Chirurgie klar ab.
Um die Gewichtsreduktion bei den betroffenen (stark) adipösen Patienten zu erreichen unterziehen sie sich häufig allgemeinchirurgischen (bariatrischen) Eingriffen, wie Magenbänder, Magenbypässe etc. Hieraus resultieren in den meisten Fällen Gewichtsreduktionen von 50–200 kg Körpergewicht oder mehr, die zu massiven Hautüberschüssen am gesamten Körperstamm als auch an den Extremitäten führen können. Die Wiederherstellung der Körpersilhouette ist für viele Patienten nach einer massiven Gewichtsreduktion quasi der „Endpunkt“ und somit das Behandlungsziel der dauerhaften Gewichtsreduktion und der nachhaltigen Lebensstilveränderung.
Die Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) mit Nabelreimplantation stellt den häufigsten postbariatrischen Eingriff, gefolgt von Oberarm-, Oberschenkel- und Bruststraffungen (Mastopexie) dar. Zirkuläre Straffungen erfolgen im Sinne von sogenannten Bodylift-Operation nach Lockwood.
Die Komplikationsmöglichkeiten der Eingriffe wie Nachblutungen, Serombildung und Wundheilungsstörungen werden mit einer Häufigkeit von 10–20% beobachtet und erfordern unter Umständen wiederholte Operationen und eine entsprechend verlängerte Nachbehandlung.
Wichtig für die Betroffenen ist eine umfassende Therapie der Adipositas und deren Folgen in einem Adipositas-Netzwerk, in dem unterschiedliche Fachrichtungen interdisziplinär und interprofessionell zusammenarbeiten und aufgrund der hohen Fallzahl über eine hohe Erfahrung verfügen.