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Evidenz der Antiseptik
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Veröffentlicht: | 25. März 2019 |
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Chronische Ulcuswunden, zunehmend älterer Patienten, stellen eine ständig wachsende Herausforderung der Wundversorgung in Praxis und Klinik dar. Welche Behandlungsform auch gewählt wird, in jedem Fall kommt es für die Patientensicherheit bezüglich Infektionsverhütung wie Vermeidung der Verbreitung nosokomialer Pathogene auf die mikrobielle Belastung auf den Wunden an, die bereits zu Beginn aller Maßnahmen in möglichst kurzer Zeit eliminiert werden sollte. Weder die topische noch die systemische Antibiotikagabe kann eine sichere, breite und potente Erregerreduktion im Wundbereich erzielen. Auch ohne manifeste Infektion können Besiedlungen wie z. B. mit MRSA oder MRGN speziell unter Biofilmbildung große Schwierigkeiten in der Dekontamination bereiten und neben Infektionen die Übertragung von Pathogenen auf andere Patienten begünstigen.
Die wichtigste Maßnahme, die initial vor jeder eigentlichen Behandlung steht, ist die rasche wie breit wirkende Wundantiseptik, deren Aufgabe die primäre Wundsanierung als Basis einer ungestörten Wundheilung ist. Ausgangspunkt hierfür ist eine auf Wundbedürfnisse zugeschnittene mikrobiologische Diagnostik, die frühzeitig Art und Ausmaß der Besiedlungs- bzw. Infektionsflora erfasst. Antiseptika sind topisch anwendbare antimikrobielle Wirkstoffe zur Abtötung von Mikroorganismen auf und in lebendem Gewebe. Im Unterschied zu Antibiotika zeigen sie eine Reihe von Besonderheiten, die klinisch nutzbar sind: Keine antimikrobielle Resistenzentwicklung, breite Wirksamkeit im gram-positiven und -negativen Bereich sowie gegenüber Pilzen, große therapeutische Breite (moderne Produkte), keine systemische Resorption und gute Toleranz mit selten unerwünschten Nebenwirkungen wie Allergie und Missempfindungen. Ein besonderer Vorteil moderner Antiseptika ist die effektive Verbreitungshemmung hygienerelevanter Erreger wie z. B. MRSA und ESBL und die Möglichkeit, Biofilme direkt und indirekt (Bildungshemmung) zu bekämpfen.
Bei richtiger Auswahl und Anwendung des Antiseptikums kann in Verbindung mit einer entsprechenden ursachengerechten pflegerischen, operativen und medikamentösen Behandlung ein wesentlicher Beitrag zur ungestörten Wundheilung wie auch krankenhaushygienischen Prävention von Keimverbreitungen geleistet werden. Diese Anforderungen an ein modernes Antiseptikum leisten am ehesten 2 Substanzgruppen, Biguanide mit dem Wirkstoff Polihexanid sowie Bispyridine (Octenidindihydrochlorid). Sie besitzen eine ausgezeichnete Biokompatibilität bei breitem Wirkspektrum. Konkurrenz erwächst den modernen Antiseptika bisher bedingt durch Kaltplasma, das ohne Chemikalien auskommt und direkt auf Haut und Wunde appliziert wird.