Artikel
Akademische Wund-Weiterbildung im Zertifikatsstudienlehrgang und Regelstudiengang Physician Assistant an der HS Anhalt
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 25. März 2019 |
---|
Gliederung
Text
In den USA stellen die Tätigkeitsmerkmale des Physician Assistants (PA) einen wichtigen Stellenwert innerhalb des amerikanischen Gesundheitssystems bereits seit den frühen 60er Jahren dar. Historisch entstand diese „Profession“ bereits während des II. Weltkrieges aus Mangel an Ärzten auf dem Schlachtfeld. Seitdem hat sich dieser Berufszweig in den USA, aber auch in Großbritannien und den Niederlanden, erfolgreich weiterentwickelt.
In Deutschland wurde 2005 erstmalig der Bachelorstudiengang zum PA an der Steinbeis Hochschule Berlin (SHB) angeboten. Seitdem hat dieses Studium hier zu Lande an mehreren privaten und staatlichen Hochschulen seinen Einzug gehalten. Der sechs semestrige PA Studiengang zum B. Sc. beinhaltet die eigenständige, von ärztlicher Seite delegierte und überwachte Durchführung von Tätigkeiten in unterschiedlichen klinischen Bereichen. Der PA ist kein Arzt, d. h. Diagnosestellung und Therapieverfahren obliegt allein dem approbierten Arzt. Der PA kann und darf rechtlich den Arzt nicht ersetzen, aber unterstützend tätig werden. Der PA erwirbt die formalen Voraussetzungen, um weisungsgebunden delegierbare Tätigkeiten an Patienten selbstständig unter Berücksichtigung ethischer und betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte auszuüben.
Ziel des Studienganges ist es, die fachspezifische und patientenorientierte Versorgung auszubauen, um damit die Effizienz des Personaleinsatzes durch Verringerung der Assistenzleistung seitens ärztlichen Personals zu steigern. Die gegenwärtigen Einsatz- und Tätigkeitsbereiche für PAs umfassen die meisten klinischen Fachdisziplinen, u. a. auch in der Wund- und Gefäßmedizin.
Der Physician Assistant B. Sc. wird im deutschen Gesundheitssystem eine zukunftweisende Profession unter den medizinischen Assistenzberufen einnehmen. Betrachtet man die Entwicklung der PAs in Deutschland, so zeigt die steigende Anzahl Studierender und Absolventen, der Zuwachs von PA-Programmen an deutschen Hochschulen, sowie die Etablierung von Masterprogrammen zur Ausbildung von „Fach“ PAs eine eindeutig positive Entwicklung.