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Diagnostik und Therapie der Osteomyelitis
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Veröffentlicht: | 25. März 2019 |
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Die Osteomyelitis ist eine seit langem bekannte Knocheninfektion. Ihre Behandlung stellt jeden Arzt wegen der mit der demografischen Entwicklung zunehmenden Polymorbidität unserer Patienten und zunehmenden Resistenzentwicklungen gegen Antibiotika vor große Herausforderungen.
Ziel der Behandlung ist eine möglichst schnelle Infektberuhigung und Infektsanierung unter Erhalt der Struktur und Funktion des befallenen Knochens.
In unserem Krankengut spielt neben dem diabetischen Fußsyndrom die posttraumatische und postoperative Osteitis mit 80% aller Fälle die wesentliche Bedeutung. In der elektiven Unfallchirurgie und Orthopädie tritt eine Osteitis mit einer Häufigkeit von 0,5 bis 5% auf. Bei offenen Frakturen steigt das Risiko bis auf 30% an.
Trotz konsequenter Behandlung geht eine akute Osteomyelitis in 10 bis 30% in ein chronisches Stadium über, was die Chance zur Ausheilung und die Prognose signifikant verschlechtert.
Sehr gute Kenntnisse der Pathophysiologie, eine interdisziplinäre Diagnostik und multimodale Behandlung sind daher wesentlich für den Therapieerfolg.
Trotz Fortschritte in der mikrobiologischen Diagnostik, der Antibiotikatherapie und den operativen Standards sind Leitlinien mit hoher Evidenz zur Behandlung der chronischen Osteomyelitis nur unzureichend verfügbar.
Vorgestellt wird der eigene Algorithmus der Diagnostik und Behandlung der akuten und chronischen Osteomyelitis, wobei im Zentrum der Behandlung die radikale chirurgische Sanierung steht.