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15. Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung gGmbH

29. - 31. Oktober 2013, Mainz

Einsatz des Notfallrespirators Oxylator EMX bei einem eingeklemmten polytraumatisierten Patienten

Meeting Abstract

  • Roland Diesel - Städt. Klinikum Wolfenbüttel gGmbH, Klinik für Anästhesie, Wolfenbüttel
  • Ulrich Heida - ADAC Luftrettung GmbH, Luftrettungsstation Wolfenbüttel, Christoph 30, Wolfenbüttel
  • Oliver Binner - DRK Rettungsdienst Wolfenbüttel gGmbH, Wolfenbüttel
  • Kai Wolff - ADAC Luftrettung GmbH, Luftrettungsstation Wolfenbüttel, Christoph 30, Wolfenbüttel
  • Tobias Jüttner, MBA - Städt. Klinikum Wolfenbüttel gGmbH, Klinik für Anästhesie, Wolfenbüttel

15. Fachtagung Luftrettung. Mainz, 29.-31.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO 1.2

doi: 10.3205/13luft33, urn:nbn:de:0183-13luft330

Veröffentlicht: 12. November 2013

© 2013 Diesel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In der primären Luftrettung werden regelmäßig Patienten versorgt die künstlich beatmet werden müssen. Am Einsatzort und auf dem Transport zu dem Rettungshubschrauber ist eine maschinelle Beatmung der Patienten mit den meisten Transportrespiratoren unpraktikabel, so dass häufig auf eine manuelle Beatmung mit einem Beatmungsbeutel zurückgegriffen wird. Dies geht häufig mit relevanten Schwankungen des Atemminutenvolumens und konsekutiven Schwankungen der endtidalen CO2-Konzentration einher.

Material und Methoden: Im nachfolgenden Case Report berichten wir über die Praktikabilität des Einsatzes des sauerstoffbetriebenen Notfallrespirators Oxylator EMX bei einem 21-jährigen polytraumatisierten Patienten. Der Notfallrespirator Oxylator EMX hat ein Gewicht von 0,35 kg, einen Durchmesser von 57 mm und eine Länge von 108 mm. Der Patient wurde bei einem Unfall als LKW-Fahrer eingeklemmt. Der initiale GCS betrug 14 Punkte. Der Patient war kreislaufstabil und die orientierende Untersuchung ergab den Verdacht auf ein stumpfes Bauchtrauma, ein Beckentrauma und komplexe Verletzungen der unteren Extremitäten. Bei stärksten Schmerzen wurde die Indikation zur Narkoseeinleitung am Unfallort gestellt und der Patient problemlos endotracheal intubiert. Nach auskultatorischer und kapnographischer Lagekontrolle des Endotrachealtubus wurde der Patient mit dem Notfallrespirator Oxylator EMX ventiliert. Das Beatmungsmonitoring erfolgte über eine kontinuierliche Kapnographie. Die technische Rettung benötigte weitere 90 Minuten. Anschließend wurde der Patient in den Rettungshubschrauber transportiert und dort an den Transportrespirator Oxylog 3000 angeschlossen und in ein Traumazentrum verbracht. Die endtidale CO2-Konzentration lag ab endotrachealer Intubation bis zur Übergabe im Schockraum ununterbrochen zwischen 38 und 40 mmHg.

Schlussfolgerung: Der Notfallrespirator Oxylator EMX stellt ein unter schwierigen räumlichen Bedingungen einfach einzusetzendes Gerät dar. Vermutlich ist er hinsichtlich eines stabilen Atemminutenvolumens der manuellen Beatmung mit einem Beatmungsbeutel überlegen. Es sollten weiteren Erfahrungen gesammelt und ausgetauscht werden.


Literatur

1.
Noordergraaf GJ, van Dun PJ, Kramer BP, Schors MP, Hornman HP, de Jong W, Noordergraaf A. Can first responders achieve and maintain normocapnia when sequentially ventilating with a bag-valve device and two oxygen-driven resuscitators? A controlled clinical trial in 104 patients. Eur J Anaesthesiol. 2004 May;21(5):367-72.