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15. Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung gGmbH

29. - 31. Oktober 2013, Mainz

Kostenentwicklung durch wachsende Komplexität in Medizin und Flugbetrieb

Meeting Abstract

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  • Dagmar Pyle - München

15. Fachtagung Luftrettung. Mainz, 29.-31.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocHS 9.2

doi: 10.3205/13luft19, urn:nbn:de:0183-13luft193

Veröffentlicht: 12. November 2013

© 2013 Pyle.
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Gliederung

Text

Die Umsetzung der heute europaweit einheitlichen luftrechtliche Anforderungen wirkt sich erheblich auf die Durchführung der Luftrettung in Deutschland aus. Diese ziehen umfangreiche organisatorische und technische Veränderungen sowie einen erhöhtem Schulungsbedarf nach sich. Der Leistungserbringer sieht sich dadurch mit nicht steuerbaren Kostensteigerungen und erheblichem Investitionsaufwand konfrontiert.

Der Luftrettungsbetreiber trägt heute – anders als Anfang der 90er Jahre – die organisatorische Verantwortung für Patientenversorgung und –sicherheit. Diese erweiterte Eigenverantwortung hinsichtlich Ausbildung und sachgerechter Handhabung von Medizinprodukten, als auch die Ableitung von Standards zur Verbesserung der Hygienequalität wirken sich stark kostentreibend aus. Neben einer Erhöhung der dafür notwendigen Personalkapazität ist vor allem aber die Anpassung veralteter Infrastruktur ein immenser Kostenfaktor, um den neuen Hygiene- und MPG-Standards Rechnung zu tragen.

Die Orientierung der gesetzlichen Krankenkassen am Grundlohnsummenniveau verursacht bei den Betreibern der Luftrettung ein merkliches Defizit. Aufgrund der bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen hat der Luftrettungsbetreiber aber kaum Möglichkeiten zur Steuerung seiner Kosten, so dass seine ökonomische Leistungsfähigkeit dadurch langfristig gefährdet würde. Einsparungen auf Kosten des Rettungsdienstes aber gefährden dessen Sicherstellung und dies steht in starkem Kontrast zu den Rettungsdienstgesetzen der Länder, die sich die Sicherstellung der bedarfsgerechten medizinischen Versorgung der Bevölkerung zum Ziel setzen. Daher gilt es für alle Beteiligten einen Beitrag zu leisten:

  • Luftrettungsbetreiber: Schaffung von Synergien durch wettbewerbsübergreifende Zusammenarbeit.
  • Kostenträger: Anerkennung der durch die Änderung juristischer Grundlagen verursachten Kosten und deren Finanzierung ggf. über andere Finanzierungsmodelle.
  • Träger der Luftrettung: Verbesserte Nutzung vorhandener Ressourcen durch Zusammenarbeit zwischen den Trägern eine insbesondere bei bundesweit wichtigen Themen wie z.B. Luftrettungsbetrieb bei Nacht.