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15. Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung gGmbH

29. - 31. Oktober 2013, Mainz

Wandel der Indikationen in der präklinischen Sonographie: Ich sehe was, was Du nicht siehst

Meeting Abstract

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  • Raoul Breitkreutz - Klinikum Frankfurt (Höchst), Zentrale Notaufnahme, Frankfurt
  • Felix Walcher - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt am Main

15. Fachtagung Luftrettung. Mainz, 29.-31.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocHS 6.2

doi: 10.3205/13luft11, urn:nbn:de:0183-13luft111

Veröffentlicht: 12. November 2013

© 2013 Breitkreutz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Echtzeitbildgebung für die klinische Notfallmedizin wurde durch das 3-Länderübergreifende Curriculum der DEGUM/ÖGUM/SGUM definiert [1]. Zur Integration der Technik in Behandlungsabläufe wurden sog. fokussierte Ultraschallprotokolle, d.h. Algorithmen oder „workflows“ vorgestellt wobei vorrangig Blickdiagnosen gestellt werden.

Das wichtigste Ziel beim Notfallpatienten ist frühestmöglich eine belastbare Arbeitsdiagnose zu stellen. Die Sonographie kann die Anamnese, körperliche Untersuchung und Vitalwerte gewinnbringend ergänzen.

Mögliche Anwendungsgebiete. Die Anwendung der fokussierten Sonographie in der Präklinik konkurriert mit der Versorgungszeit (Trauma/ das erweiterte fokussierte Assessment mit Sonographie bei Trauma E-FAST-Konzept), andererseits ist sie die einzige Technik für zeitkritische Situationen, und Leitlinien-gerecht z.B. behandelbare Ursachen bei Schock oder Herz-Kreislaufstillstand aufdecken kann (ALS-konforme fokussierte Echokardiographie im Life Support bei CPR; FEEL-Konzept). Diese Studien-gestützten Ultraschallverfahren zeichnen sich dadurch aus, dass der Zeitbedarf für die Untersuchung durch den trainierten Anwender von bis zu 10 Sekunden (FEEL), bis maximal 120 Sekunden (FAST) beträgt und sehr gut in den präklinischen Ablauf eingepasst werden kann.

Ergebnisse: Für die präklinische Notfallmedizin gibt es bereits jetzt verfügbare Methoden: 1) E-FAST, 2) FEEL und 3) die B-Linien- sowie Pleuraergussdiagnostik bei Dyspnoe. Als zukunfsweisende Konzepte könnten interessant sein: Messung des N. opticus Scheidendurchmesser (ONSD) bei V.a. Hirndruck, der Airwayultrasound nach endotrachealer Intubation als zusätzlichen Sicherheitsaspekt und interventionell die Pleurapunktion bei Ergüssen zur Vermeidung einer Intubation bei schwerer Dyspnoe, sowie „Rescueblöcke“ zur besseren Schmerztherapie.

Schlussfolgerung: Es gibt für die Präklinische Versorgung interessante fokussierte Ultraschallprotokolle: Um diese Methoden anzuwenden, ist eine mobile Sonographiegerätetechnologie sowie ein kurzes Training der Untersuchungen/Anlotungen und Sonoanatomie, Hintergrundwissen und des Erkennens von Blickdiagnosen und Kenntnis der Limitationen [2] erforderlich.


Literatur

1.
Osterwalder JJ, Mathis G, Nürnberg D, Schwarzenbach HR. 3-Länderübergreifende Basisausbildung und Curriculum Notfallsonografie. Ultraschall in Medizin. 2011; 32: 218-20.
2.
SONO ABCD. Available from: http://www.SonoABCD.org Externer Link