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Pharmakokinetik (PK) von Etravirin (ETR) mit und ohne Darunavir/Ritonavir (DRV/r) einmal täglich bei nicht antiretroviral vorbehandelten Patienten
Pharmacokinetics (PK) of once-daily etravirine (ETR) without and with once-daily darunavir/ritonavir (DRV/r) in antiretroviral-naive patients
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2010 |
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Hintergrund: Etravirin (ETR) ist wirksam gegenüber HIV-Wildtyp (mit einer EC50 von 4 ng/ml (adjustiert für Proteinbindung)), hat eine terminale Halbwertzeit von 30-40 Stunden und ist daher für eine einmal tägliche (qd) Dosierung geeignet. Im Vergleich der ein- und zweimal täglichen Gabe bei gesunden Probanden war die AUC für ETR vergleichbar, die Cmax 44% höher und die Cmin 25% niedriger (Ann Pharmacother 2008; 42: 757-65). In dieser offenen multizentrischen Phase-IIa-Studie wurden PK, Kurzzeitwirksamkeit und -verträglichkeit von ETR 400 mg qd in Kombination mit Tenofovir DF/Emtricitabin 300/200 mg (TDF/FTC) qd ohne und mit DRV/r 800/100 mg qd untersucht.
Methoden:Antiretroviral naive Patienten ohne Resistenz-assoziierten Mutationen gegenüber den Prüfsubstanzen und ohne Hepatitis-Koinfektion erhielten für 14 Tage ETR 400 mg qd mit TDF/FTC 300/200 mg qd, danach von Tag 15 bis 28 zusätzlich DRV/r 800/100 mg qd. ETR wurde von Tag 29 bis 42 abgesetzt. An Tag 14 wurde eine 24-Stunden-PK-Analyse für ETR, an Tag 28 für ETR, DRV und Ritonavir (RTV) durchgeführt. Alle Gaben erfolgten nach einer Mahlzeit.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 23 Patienten mit einem mittleren Alter von 35,9 Jahren teil. Die mittlere Ausgangsviruslast lag bei 4,2 log10 Kopien/ml, die mediane CD4-Zellzahl bei 402 Zellen/mm3. DRV-PK und RTV-PK waren im Vergleich mit historischen Kontrollen geringfügig höher bzw. niedriger (ARTEMIS PK, Woche 4). Die Viruslast sank im Mittel um 1,7 (Tag 14, n=21) bzw. um 2,0 log10 Kopien/ml (Tag 42, n=20). Die mediane CD4-Zahl stieg um 56 Zellen/mm3 (Tag 42). Die häufigsten unter der Behandlung berichteten unerwünschten Ereignisse (UEs) waren Übelkeit (n=4), Kopfschmerzen (n=3), Rash (n=3) und Blähungen (n=2). Schwerwiegende oder Grad 3 und 4 UEs wurden nicht berichtet, kein UE führte zu einem Therapieabbruch. Die Unterschiede in der PK von ETR mit und ohne DRV/r waren gering.
(Tabelle 1 [Tab. 1])
Schlussfolgerungen: Die Kombination von DRV/r qd mit ETR qd hatte keine signifikanten Auswirkungen auf die ETR-PK; die ETR-Exposition mit und ohne DRV/r war ausreichend. Die PK-Daten und die Kurzzeitverträglichkeit und -wirksamkeit sprechen für eine weitere klinische Untersuchung von ETR 400 mg qd.