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Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff (PPV) bei Personen über 50 Jahren: Langzeit-Antikörper-Persistenz und Sicherheit
Pneumococcal polysaccharide vaccine in persons 50 years and older: long term antibody persistence and safety
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2010 |
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Ziele: Die Pneumokokken-Polysaccharid-Impfung ist gemäß den STIKO-Empfehlungen eine Standardimpfung für alle ab 60 Jahren. Anhand einer Literaturrecherche werden die Daten zur Antikörper (AK)-Persistenz und Sicherheit nach Erst- und Wiederimpfung älterer Personen ermittelt.
Methoden: Es wurde ein Literaturscreening prospektiver Studien zum 23-valenten Pneumokokken-Impfstoff (PPV) durchgeführt (Zeitraum 2007–2010). Zielvariablen waren Daten zur AK-Bestimmung in der Langzeitbeobachtung (>1 Jahr) anhand mehrerer im Impfstoff enthaltener Serotypen nach Erst- und Wiederimpfung, sowie zur Verträglichkeit des Impfstoffs bei Personen ab 50 Jahren.
Ergebnisse: In den ermittelten Studien konnte gezeigt werden, dass Erst- und Wiederimpfung zu einem signifikanten Anstieg der AK-Titer aller getesteter Serotypen führen; dies gilt sowohl für 50–64-Jährige als auch für ≥ 65-Jährige. Tendenziell waren die AK-Titer an Tag 30 und 60 nach Wiederimpfung etwas geringer als nach Erstimpfung (nicht signifikant), im weiteren Verlauf bis 5 Jahre nach Erst- und Wiederimpfung ergaben sich keine Unterschiede in beiden Gruppen; die AK waren bis 5 Jahre nach Impfung deutlich höher als bei impfnaiven Personen.
Impfstoffbedingte Lokalreaktionen traten bei ~50–75% der Geimpften auf. Signifikant mehr Personen der Wiederimpfungsgruppe berichteten über schwere Lokalreaktionen (16 und 17%) im Vergleich zu der Erstimpfungsgruppe (3 und 4%), diese waren aber nicht ernsthaft gesundheitsgefährdend.
Systemische Reaktionen traten in ~20–35% auf, davon waren <5% schwerwiegend.
Interpretation: Erst- und Wiederimpfung mit PPV induzierten AK-Antworten, die über 5 Beobachtungsjahre erhalten blieben. Die Impfung führt zu meist leichten Lokalreaktionen; schwere Lokalreaktionen treten besonders nach Wiederimpfung auf. Die Wiederimpfung von Personen ≥65 Jahre induziert vergleichbare opsonierende und IgG-AK-Antworten wie die Erstimpfung. Diese Daten widersprechen dem theoretischen Modell der immunologischen Toleranz nach Wiederimpfung.