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Klinische Verläufe von 60 stationären Patienten mit pandemischer H1N1-Infektion an der Universitätskinderklinik Freiburg
Clinical course of 60 inpatients with pandemic H1N1 infection at the Untiversity hospital Freiburg
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2010 |
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Einleitung: Beschreibung der klinischen Verläufe, Diagnostik und Komplikationen bei 60 stationären Patienten mit pandemischer H1N1-Infektion. Fast 30% der Patienten erhielten eine Therapie mit Oseltamivir. Bei vier Patienten kam es zu einer prolongierten Virusausscheidung unter Therapie.
Beschreibung:Von September 2009 bis Januar 2010 wurden 60 Patienten mit nachgewiesener neuer H1N1-Infektion in der Universitätskinderklinik Freiburg stationär aufgenommen. Die häufigsten klinischen Symptome waren Fieber (88%), Husten (58%), Rhinitis (40%), Tachydyspnoe und Sauerstoffbedarf (30%) und gastrointestinale Symptome wie Trinkschwäche, Erbrechen und Durchfall (25%). 35% der Patienten hatten eine Grunderkrankung. Eine Patientin mit einer schweren unklaren neurologischen Grunderkrankung verstarb. An Komplikationen traten Krampfanfälle bei Fieber, stenosierende Laryngotracheitis, Herzrhythmusstörungen und Pneumonien auf. Ein 5-jähriges bisher gesundes Mädchen erkrankte an einer schweren Myocarditis, eine 12-jährige Patientin mit Adiopsitas per magna wurde bei schwerem ARDS intubiert und beatmet. Eine Patientin mit Mukoviszidose musste für 5 Tage beatmet werden und ein Patient mit M. Pompe benötigte eine CPAP-Atemhilfe. 30% der Patienten erhielten eine Therapie mit Oseltamivir. Interessanterweise kam es bei drei Patienten mit einer onkologischen Grunderkrankung und bei einer Patientin mit Adipositas per magna zu einer prolongierten Virusausscheidung mit einem H1N1-Nachweis über maximal 23 Tage.
Zusammenfassung: Die klinischen Verläufe der beschriebenen Patienten mit neuer H1N1-Infektion sind vergleichbar mit der klinischen Symptomatik bei saisonaler Influenzainfektion. Schwere Komplikationen traten bei Patienten mit Grunderkrankungen, einer Patientin mit Adipositas per magna und einer bisher völlig gesunden Patientin auf. Diese Verläufe entsprechen der aktuellen Datenlage. Wie auch bei saisonalen Influenzainfektionen kann es bei der pandemischen H1N1-Infektion insbesondere bei immunsuppimierten Patienten unter Oseltamivirtherapie zu einer prolongierten Virusausscheidung kommen. Dies sollte im Hinblick auf Isolationsmaßnahmen bei stationären Patienten berücksichtigt werden, um nosokomiale Infektionen zu verhindern.