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Gemeinsam(e) Kompetenzen erwerben: Interprofessioneller Untersuchungskurs – Physiotherapie und Medizin
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Veröffentlicht: | 15. Januar 2024 |
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Einleitung: Die interprofessionelle Zusammenarbeit trägt vor allem vor dem Hintergrund von veränderten Herausforderungen im Gesundheitswesen zur verbesserten Patient*innenversorgung bei [1]. Durch die Verankerung entsprechender Lernziele im NKLM und durch die aktuelle Überarbeitung der ärztlichen Approbationsordnung erhält die interprofessionelle Ausbildung auch in Deutschland zunehmend mehr Beachtung. Ein Kurs zur körperlichen Untersuchung erschien besonders geeignet, um im Bielefelder Modellstudiengang Medizin bereits frühzeitig interprofessionelle Kompetenzen anzubahnen.
Projektbeschreibung: Der interprofessionelle Untersuchungskurs (Seminar, 2 UE) wurde einrichtungsübergreifend von Lehrenden der Medizinischen Fakultät OWL und der Schule für Physiotherapie des Evangelischen Klinikums Bethel geplant und mit 44 Medizinstudierenden des ersten Semesters und 23 Auszubildenden der Physiotherapie im zweiten Ausbildungsjahr durchgeführt.
Orientiert am „Nationalen Mustercurriculum interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation“ des IMPP [2], das Kernkompetenzen und gemeinsame Kompetenzen für die IPE beschreibt, wurden die gemeinsamen Lernziele ausgewählt und die systematische Durchführung einer funktionellen Untersuchung des Kniegelenks und Provokationstests der Menisken geplant.
Die fünf parallel arbeitenden Seminargruppen wurden zentral von einer Lehrperson durch eine Videokonferenz angeleitet. Jede Gruppe wurde außerdem durch fachlich geschulte, physiotherapeutische Tutor*innen bei der praktischen Untersuchung begleitet.
Evaluation: Die Lernenden evaluierten den Untersuchungskurs online in einem Prä-Post-Format über den Freiburger Fragebogen für interprofessionelle Lernevaluation (FILE) [3]. Während der Lehrveranstaltung erfolgte zudem eine Reflektion der von den Lernenden (n=53) wahrgenommenen Effekte sowie ein stichpunktartig dokumentiertes mündliches Feedback der Lehrenden und Tutor*innen zu Herausforderungen und gelingenden Faktoren der Lehrveranstaltung.
Schlussfolgerung: In der Abfrage der Lernenden zeigt sich, dass sich sowohl die selbst eingeschätzte Handlungssicherheit der Lernenden bei der praktischen Knieuntersuchung gesteigert hat, als auch, dass die Lernenden neue Kenntnisse über die jeweils andere Berufsgruppe gewonnen haben. Die Auswertung der Daten der Prä-Post-Befragung dauert an und wird bei der Posterpräsentation vorgestellt.
Literatur
- 1.
- Klapper B, Schirlo C. Special edition booklet: Interprofessional Training – Published by the Robert Bosch Stiftung and the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. GMS J Med Educ. 20216;33(2):Doc38. DOI: 10.3205/zma001037
- 2.
- Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP). Berufsübergreifend Denken – Interprofessionell Handeln. Mainz: IMPP; 2019. Zugänglich unter/available from: https://www.impp.de/files/PDF/RBS_Berichte/Berufs%C3%BCbergreifend%20Denken%20Interprofessionell%20Handeln.pdf
- 3.
- Bergmann S, Giesler M. Evaluation interprofessioneller Lehrveranstaltungen mit FILE – Freiburger Fragebogen für Interprofessionelle Lernevaluation. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinischen Ausbildung. Bern 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP6-429. DOI: 10.3205/16gma212