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Interprofessionelles Team Management im Hebammenstudium – Anpassung einer interprofessionellen Trainingsstation der Humanmedizin an die Hebammenkunde
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Veröffentlicht: | 15. Januar 2024 |
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Einleitung: Am Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum MITZ als Skills Lab der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus werden Studierende der Hebammenkunde innerhalb eines longitudinalen Curriculums in manuellen und kommunikativen Fertigkeiten ausgebildet. Eine der Trainingsstationen ist die Station „Interprofessionelles Team Management“, welche unter inhaltlicher Anpassung vom 7. Fachsemester der Humanmedizin in das 3. Fachsemester der Hebammenkunde übertragen wurde.
Projektbeschreibung: Die Trainingsstation „Interprofessionelles Team Management“, welche im MITZ-Training der Humanmedizin verankert ist, thematisiert eine kritische Situation aus dem Klinikalltag, die im interprofessionellen Team bewältigt werden muss. Da der Erwerb interprofessioneller Kompetenzen auch im Hebammenstudium einen bedeutenden Stellenwert einnimmt [1], wurde die Station für das 3. Fachsemester modifiziert. Am Fall der postpartalen Blutung soll die Teamkommunikation mit dem ärztlichen Personal trainiert werden.
Ablauf der Trainingsstation:
- 1.
- Theoretische Hinführung: Erarbeitung relevanter Aspekte von Teamarbeit
- 2.
- Szenario mit Simulationsperson (SP): kritische geburtshilfliche Situation (postpartale Blutung); zweimalige Simualtion
- 3.
- Teamnachbesprechung: Debriefing und Feedback durch SP; nach jeder Simulation erfolgt eine Teamnachbesprechung
Evaluation: Die Trainingsstation wurde im WiSe 2022/23 erstmals durchgeführt. Die Studierenden schätzten die Station mit der Gesamtnote 1,8 ein [https://eval.med.tu-dresden.de/evasys/indexeva.php]. Zudem meldeten sie zurück, dass sie das Training einer solchen Situation im geschützten Raum als sehr wertvoll empfinden.
Schlussfolgerung: Bei der Anpassung der Trainingsstation auf die Hebammenkunde musste vor allem den Besonderheiten der Verantwortungsbereiche von Hebammen und Ärzt*innen Rechnung getragen werden. Der Fokus richtet sich auf die Sensibilisierung für die Grenzen der eigenen beruflichen Kompetenzen und die strukturierte Übergabe von Informationen an ärztliches Personal. Besonders lernförderlich gestaltet sich der Austausch im Rahmen der Teamnachbesprechung – das detaillierte Debriefing sowie das Feedback der Simulationsperson regen zur Reflexion über die eigene Rolle im Team an. Das nochmalige Spielen des Szenarios bietet zudem eine gute Möglichkeit, die Teamperformance direkt zu optimieren.