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14. Internationales SkillsLab Symposium 2019

29.03. - 30.03.2019, Brandenburg an der Havel/Neuruppin

Pädiatrisches Notfallmanagement an hessischen Kinderkliniken

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Marieke Hoffmann - Philipps-Universität Marburg, Marburg, Deutschland
  • author Nadine Mand - Philipps-Universität Marburg, Marburg, Deutschland
  • corresponding author Tina Stibane - Philipps-Universität Marburg, Dr. Reinfried-Pohl-Zentrum für Medizinische Lehre, Marburg, Deutschland

14. Internationales SkillsLab Symposium 2019. Brandenburg (Havel)/Neuruppin, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP02-10

doi: 10.3205/19isls066, urn:nbn:de:0183-19isls0669

Veröffentlicht: 25. März 2019
Veröffentlicht mit Erratum: 18. April 2019

© 2019 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Pädiatrische Notfälle und insbesondere Reanimationen sind äußerst selten, weshalb die Mehrzahl der Pfleger und Ärzte keine Routine erreichen können. Durch Simulationstrainings kann eben diese durch wiederholte Übungen in geschütztem Umfeld trainiert werden. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) finanzierte 2017 ein einmaliges Simulationstraining für pädiatrische Notfälle an allen hessischen Kinderkliniken mit dem Bestreben, die Patientensicherheit zu erhöhen. Zentrale Frage der Studie ist, welche Effekte hinsichtlich der Performanceverbesserung sich im Anschluss an ein Simulationstraining nachweisen lassen und welchen Einfluss dabei bestimmte strukturelle Merkmale der Teilnehmer*innen haben. Der Frage, nach der Qualität der Performance der Teilnehmer*innen noch vor der Intervention wird hier nachgegangen.

Materialien und Methoden: An 11 der initial 17 ausgewählten Kinderkliniken fanden von April 2017 bis Januar 2018 Pediatric Life Support Simulationstrainings statt. Pro Standort wurden max. 20 ärztliche und pflegerische Teilnehmer*innen geschult. Insgesamt nahmen 188 Personen teil. Die Teilnehmer*innen nahmen in interprofessionellen Teams von 3–4 Personen jeweils vor und nach dem Simulationstraining an einem Studienszenarium teil (sog. Prä- und Posttest). Die Szenarien bestanden aus einem Säuglingsnotfall mit konsekutiver Reanimationssituation und defibrillierbarem Rhythmus (pulslose ventrikuläre Tachykardie).

Alle Studienszenarien wurden per Audio-Video-System aufgezeichnet und durch geschulte, verblindete Beobachter anhand validierter und leitlinienorientierter Checklisten für pädiatrische Notfallsituationen bewertet. Zudem füllten die Teilnehmer*innen Fragebögen zur Erfassung struktureller Merkmale aus.

Ergebnisse: Bei der Auswertung der Fragebögen gaben nur 56,4% der Teilnehmer*innen an, in den letzten 12 Monaten an einer internen theoretischen oder praktischen Fortbildung teilgenommen zu haben. 22,9% hatten keine Form von Reanimationstraining besucht. Zur Untersuchung der hier relevanten Fragestellung liegen 45 Prä-Test-Videos vor. Die interprofessionellen Teams konnten einen Gesamtscore von 90,9 Punkten (von 284 Punkten) im Mittel erreichen bei einem besten Wert von 137,5 Punkten und einem schlechtesten von 33,5 Punkten.

Schlussfolgerung: Betrachtet man die Mittelwerte zur Anzahl der bisher durchgeführten Reanimationstrainings im Laufe der Karriere sowie der schon durchgeführten Reanimationen, zeigt sich, dass vor allem die Assistenzärzt*innen keine Routine in pädiatrischen Notfällen haben. Es vergeht eine deutlich zu lange Zeit bis zum Beginn der Reanimation bei allen Teams. Inwiefern eine signifikante Verbesserung im Umgang mit pädiatrischen Notfallsituationen durch unser Simulationstraining erzielt werden kann, wird derzeit untersucht.


Erratum

Die Autorenreihenfolge wurde geändert.