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14. Internationales SkillsLab Symposium 2019

29.03. - 30.03.2019, Brandenburg an der Havel/Neuruppin

„Kunstblut wird nicht nur in Hollywood gebraucht“ – Auftritt der Lehrklinik in der Öffentlichkeit anlässlich der Landesgartenschau 2018 in Würzburg

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Tim Knochenhauer - Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • corresponding author Martina Peter-Kern - Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland; Universitätsklinikum Würzburg, Kinderklinik, Würzburg, Deutschland

14. Internationales SkillsLab Symposium 2019. Brandenburg (Havel)/Neuruppin, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP01-06

doi: 10.3205/19isls050, urn:nbn:de:0183-19isls0505

Veröffentlicht: 25. März 2019

© 2019 Knochenhauer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Inhalte und Ablauf des Medizinstudiums sind der Bevölkerung nur wenig bekannt. Deshalb nutzten wir als Team der Lehrklinik Würzburg das Angebot unserer Presseabteilung bei der Landesgartenschau im dortigen Wissenschaftspavillon unser Skills Lab zu präsentieren. Landesgartenschauen sind seit einigen Jahren mehr als reine Blumenschauen. Jede Veranstalterstadt möchte den Besuchern standortspezifische Charakteristika vorstellen. In Würzburg geschah dies mittels eines Wissenschaftspavillons, dem LAB 13, in dem die Universität Würzburg, die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und die Musikhochschule Würzburg teils Dauerausstellungen, teils Tages- oder Wochenaktionen gestalteten. An zwei Nachmittagen lief unsere Aktion mit Einblick in verschiedene Module aus dem Studierendenkurs, Mitmachen und Ausprobieren waren Programm.

Materialien und Methoden: Als relativ einfach durchzuführende Prozeduren wurden die Einzelknopfnaht am Nahtpad und die Blutentnahme am Modellarm ausgewählt. Dafür wurden im LAB 13 im Raum der Dauerausstellung des Universitätsklinikums vier Arbeitsplätze aufgebaut und mit den Materialen, wie sie auch im Studierendenkurs benutzt werden, bestückt. Betreut wurde die Veranstaltung von einer ärztlichen Dozentin und vier LehrklinikstutorInnen. Unter deren Anleitung übten sich dann eifrige Besucher der Landesgartenschau im Nähen, Knoten und Abschneiden von Fäden sowie im Vene-Punktieren, Füllen der Blutröhrchen mit – vielen nur aus Hollywood bekanntem – Kunstblut und Pflasteraufkleben. Die praktische Ausführung gab auch Anlass für einen regen und informativen Austausch.

Ergebnisse: Das Interesse war groß. Fast 75% derjenigen, die das LAB13 an diesen beiden Nachmittagen betraten, nahmen am Angebot praktisch teil. Davon versuchte sich die Hälfte an beiden Stationen „Naht“ und „Blut“. Einige schauten lieber zu, niemand verließ die Ausstellungshalle, ohne die Aktion zu beachten.

Es wurde reichlich diskutiert, Fragen gestellt und beantwortet. Bemerkenswert sind folgende Meinungen, die wiederholt in ähnlicher Form geäußert wurden: „Ich wusste gar nicht, dass das am Modell geübt wird. Ich dachte immer, in der Uniklinik ist man das Versuchsobjekt der Medizinstudierenden“ und „Interessant, das mal von der anderen Seite der Nadel zu erleben. Ist ja gar nicht so einfach“.

Schlussfolgerung: Die Aktion wurde seitens der Besucher mit viel Interesse angenommen und die rege Diskussion verhalf, den Mythos Medizinstudium etwas zu entzaubern. Es gelang uns, der Bevölkerung die Ausbildung der Studierenden nahezubringen und zu zeigen, wie wichtig die Rolle eines Skills Labs dabei ist. Dadurch wurde auch verdeutlicht, dass ein Universitätsklinikum schon lange keine rein theoretische Ausbildung mehr bietet, sondern dass die Lehre patientenorientiert, praktisch und zukunftsorientiert stattfindet, um junge ÄrztInnen auszubilden, die sich auf Augenhöhe mit den PatientInnen befinden (wollen). Jederzeit würden wir diese Aktion wiederholen und empfehlen allen Skills Labs, solche Gelegenheiten zu nutzen.