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14. Internationales SkillsLab Symposium 2019

29.03. - 30.03.2019, Brandenburg an der Havel/Neuruppin

„Lasst mich durch, ich bin Ersti!“ (Der kleine Notarzt) – Ein peer-teaching Tutorial zu Basisfertigkeiten in der Notfallmedizin

Meeting Abstract

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14. Internationales SkillsLab Symposium 2019. Brandenburg (Havel)/Neuruppin, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP01-01

doi: 10.3205/19isls045, urn:nbn:de:0183-19isls0455

Veröffentlicht: 25. März 2019

© 2019 Monz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Medizinstudierende im ersten und zweiten Studienjahr haben häufig keine Erfahrungen mit medizinischen Notfällen. Von der Gesellschaft wird jedoch erwartet, dass sie gute und professionelle Erste Hilfe leisten können. Der curriculare Erste Hilfe-Kurs muss in Hannover bis zum Ende des zweiten Studienjahres absolviert werden. Somit erlernen viele Studenten erst spät die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen. An anderen Universitäten ist ein Notfall-Erste-Hilfe-Kurs bereits im ersten Jahr Pflicht.

Materialien und Methoden: Anhand des Fall-orientierten Lernens (FOL) sollen in diesem Tutorial elementares Wissen und Basisfertigkeiten in Erster Hilfe und Notfallmedizin vermittelt werden. Es umfasst einen Zeitrahmen von 3 Stunden und wird durch 3 studentische Tutoren geleitet, die alle Erfahrung im Rettungsdienst haben. Insgesamt sind zehn Teilnehmer zugelassen, um die Ressourcen effektiv zu nutzen. Aktuell werden die Themengebiete Krampfanfall, Verkehrsunfall, Asthmaanfall, Versorgung stark blutender Wunden und die Reanimation gemäß BLS-Algorithmus bearbeitet.

Im FOL erarbeiten die Studierenden anhand fiktiver Fälle die jeweils korrekten Maßnahmen. Der Tutor fungiert hier hauptsächlich als Moderator. Das Tutorial ist in zwei Teile aufgeteilt: Im ersten Teil werden die nötigen allgemeinen Notfall- und Erste-Hilfe- Maßnahmen interaktiv erarbeitet. Im zweiten Teil wird anhand eines Falles ein Algorithmus entwickelt, welcher auf jeden der anderen Fälle bezogen werden kann. Die einzelnen Fälle gehen den Demonstrationen (z. B. stabile Seitenlage) und praktischen Übungen voraus. In den Übungsphasen stehen die Tutoren als Supervisoren zur Verfügung und berichten von eigenen Erfahrungen, geben ein konstruktives Feedback und Tipps zur Fehlervermeidung. Dabei steht die Praxisnähe im Vordergrund.

Ergebnisse: Die bisherigen Teilnehmer evaluierten das neue FOL-Konzept positiv und bestätigen die Notwendigkeit eines solchen Tutorials. Sie empfehlen alle das Tutorial weiter und heben die Wichtigkeit hervor, dass bereits im ersten Studienjahr Notfallmedizin integriert wird. Die Teilnehmer haben durch das Tutorial einen Handlungsalgorithmus an die Hand bekommen und sind somit in der Lage nach einem bestimmten Muster an eine Situation herangehen.

Schlussfolgerung: Ziel ist es, dass die Studenten sich sicherer in der Ersten-Hilfe fühlen und so souveräner an bestimmte Notfallsituationen herangehen. Es werden jedoch nicht nur explizit Studierende des ersten Studienjahres angesprochen, sondern ebenfalls weiter fortgeschrittene Studierende, welche den Notfallkurs noch nicht belegt haben. Da der ACLS-Notfallkurs erst im vierten Studienjahr angeboten wird, ist eine Erweiterung des Kurses für die Zukunft geplant.