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„Virtuelle Rheumatologie“ – Ein neues Lehrkonzept für die Rheumatologie der Zukunft?
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Veröffentlicht: | 25. März 2019 |
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Etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland leben mit behandlungsbedürftigen muskuloskeletalen Erkrankungen und 1,5 Millionen leiden unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen [1], [2]. In Deutschland arbeiten jedoch deutlich zu wenige Rheumatologen, um die hohe Anzahl von Patienten ausreichend gut zu versorgen. So geht die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie davon aus, dass die Zahl der tätigen Rheumatologen verdoppelt werden müsste, um eine adäquate Versorgung zu ermöglichen [3].
Ein Grund für den akuten Mangel an Rheumatologen könnte auf den geringen Stellenwert der Rheumatologie während der Ausbildung zurückzuführen sein. So sehen während des gesamten Studiums Medizinstudenten im Durchschnitt nur fünf Patienten mit rheumatischen Krankheitsbildern [2]. Um die rheumatologische Lehre verbessern und dadurch einen Beitrag zu höheren Ausbildungszahlen leisten zu können, hat sich die Rheumatologie und Immunologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entschieden, eine rheumatologische Virtual Reality (VR) Lehrapplikation zu entwickeln.
Die medizinische Aus- und Weiterbildung vollzieht derzeit einen Wandel hin zur Digitalisierung. Lehrinhalte werden nicht mehr nur in Büchern oder Präsenzveranstaltungen vermittelt, sondern mobile Applikationen oder Onlinekurse nehmen einen zunehmenden Stellenwert in der Wissensvermittlung ein. Die virtuelle Realität kann als Tool innerhalb der Digitalisierung der Lehre gesehen werden. In der Rheumatologie spielen bildgebende Verfahren nicht nur eine wichtige Rolle in der Diagnostik, sondern dienen auch dem Verständnis der krankheitsspezifischen pathophysiologischen Vorgänge. Konventionelle bildgebende Verfahren verdeutlichen den Einfluss rheumatischer Erkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis (RA) oder der Psorisisarthritis (PsA) auf das muskuloskeletale System. Um diese für den Lernenden häufig nur schwer zu deutenden Pathologien eindrücklich zu demonstrieren und diese nachhaltig zu lernen, wurde die VR Applikation „Virtuelle Rheumatologie“ entwickelt. Sie ermöglicht die Darstellung von CT- und MRT-Daten realer Patienten innerhalb einer virtuellen Realität. So können Studenten pathognomonische Veränderungen wie z.B. die periphere Osteoporose, Knochenerosionen aber auch Ankylosen und Osteophyten interaktiv und spielerisch verstehen und nachhaltig erlernen. Darüber hinaus bietet die „Virtuelle Rheumatologie“ auch Lehrenden eine neue Möglichkeit Wissen nachhaltig zu vermitteln.
Literatur
- 1.
- Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, Kommission Versorgung. Memorandum Rheumatologische Versorgung von akut und chronisch Rheumakranken in Deutschland. Berlin: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie; 2008.
- 2.
- Riemekasten G, Aringer M, Baerwald CG, Meyer-Bahlburg A, Bergner R, Feuchtenberger M, Gebhardt C, Helmmich B, Keyßer G, Lorenz HM, Kneitz C, Witte T, Müller-Ladner U, Schneider M, Braun J, Rautenstrauch J, Specker C, Schulze-Koops H. Rheumatologie - Integration in die studentische Ausbildung (RISA). Z Rheumatol. 2016;75(5):493-501. DOI: 10.1007/s00393-016-0079-1
- 3.
- Zink A, Braun J, Gromnica-Ihle E, Krause E, Lakomek HJ, Mau W, Müller-Ladner U, Rautenstrauch J, Specker C, Schneider M. Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zur Versorgungsqualität in der Rheumatologie - Update 2016. Z Rheumatol. 2017;76(3):195-207. DOI: 10.1007/s00393-017-0297-1