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14. Internationales SkillsLab Symposium 2019

29.03. - 30.03.2019, Brandenburg an der Havel/Neuruppin

Die Zukunft des „Alterns“ – Weiterentwicklung und Umstrukturierung des instant aging Kurses an der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Teresa Miksch - Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Xenia Hautmann - Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • corresponding author Martina Peter-Kern - Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Michael Schwab - Geriatriezentrum Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Anne Simmenroth - Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland

14. Internationales SkillsLab Symposium 2019. Brandenburg (Havel)/Neuruppin, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocD01

doi: 10.3205/19isls037, urn:nbn:de:0183-19isls0372

Veröffentlicht: 25. März 2019

© 2019 Miksch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Menschen über 65 Jahre stellen die größte Patientengruppe im Gesundheitswesen dar. Dies unterstützt den Ansatz, Medizinstudierenden mit Hilfe von Selbsterfahrung die Bedeutung funktioneller Krankheitsfolgen und physiologischer Veränderungen des Alters zu vermitteln. Seit 12 Jahren bietet die Universität Würzburg daher „instant aging“ an. Dabei erleben die Studierenden mit verschiedenen Simulationsmethoden (Brille, Gewicht, Ohrstöpsel etc.), das „Gefühl des Alt-Seins“ am eigenen Leib.

Materialien und Methoden: Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit des Zentrums für Geriatrie, des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin und der Lehrklinik wurde der Kurs weiterentwickelt. An nun vier Stationen rotieren 16 Studierende während einer 1,5 stündigen Lehreinheit und werden von vier TutorInnen und einem Arzt/Ärztin betreut. Ein neu erarbeiteter Lernzielkatalog definiert die Ziele im Kurs. Die drei bestehenden Stationen „Apoplex und Hypakusis“, „Motorik“ und „Diabetes/Tremor“ werden seit dem WS 18/19 um den Bereich „Pflege“ erweitert. In dieser Station reichen sich die Studierenden gegenseitig Schnabelbecher und Fruchtjoghurts an und erleben so die Perspektive sowohl des Pflegebedürftigen als auch des Betreuenden. Außerdem sorgt die Einführung eines Aufgabenzettels an den einzelnen Stationen für ein strukturierteres Auseinandersetzen mit sensorischen bzw. motorischen Einschränkungen in Alltagssituationen, wie z.B. dem Bezahlen an der Kasse, Zeitung und Beipackzettel lesen oder telefonieren. Abschließend wird an jeder Station gefordert, die eigenen Wahrnehmungen während der Aufgabendurchführung in Stichpunkten auf einem Flip Chart zu formulieren. Diese Aufzeichnungen werden beim gemeinsamen Abschluss genutzt um die Kursinhalte mit allen Studierenden zu reflektieren.

Das neuentwickelte Kurskonzept wurde mittels freiwilliger retrospektiver Evasys-Umfrage evaluiert, an der 41 von 156 Studierende teilnahmen.

Ergebnisse: 84,3% der Teilnehmer beschreiben den Kurs als eine wertvolle Ergänzung zum Fach „Medizin des Alterns“. Außerdem stimmen 95,1% zu, dass die Vermittlung der Inhalte klar und verständlich war. 78% finden den Betreuungsschlüssel von TutorInnen zu Studierenden angemessen. Vor allem die neu eingeführten Aufgabenzettel bringen Struktur und werden von den Studierenden als positiv wahrgenommen. Die Anzahl der Aufgaben muss noch an die Zeitressourcen während des Kurses angepasst werden, da manchmal zu wenig Zeit zur Verfügung steht. Außerdem wurde die Erschwerung der Pflegeumstände bei der Station „Pflege“ angeregt, die im kommenden Semester umgesetzt werden wird.

Schlussfolgerung: Durch die intensive Betreuung, Strukturierung der Aufgaben und Einführung von Lernzielen sowie Reflexionsphasen ermöglicht das neu entwickelte Konzept des „instant aging“ eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem medizinisch relevanten Thema des Alterns, bestätigt wird dies mit einer Gesamtnote von 1,7 in der Evaluation.