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12. Internationales SkillsLab Symposium 2017

31.03. - 01.04.2017, Erlangen

Leitsymptom-orientierter Kurs zum Thema "akutes Abdomen": Integration theoretischer und praktischer Inhalte im Kontext einer konkreten, klinischen Situation

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Niklas Kumm - Student der Medizin im Praktischen Jahr, Tutor am SkillsLab "PERLE" der FAU Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen Deutschland
  • author Anita Schmidt - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Leitung Skills Lab Perle, Erlangen, Deutschland

12. Internationales SkillsLab Symposium 2017. Erlangen, 31.03.-01.04.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV5-03

doi: 10.3205/17isls15, urn:nbn:de:0183-17isls156

Veröffentlicht: 9. März 2017

© 2017 Kumm et al.
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Gliederung

Text

1. Einführung: Die meisten Kurse im Rahmen der praktischer Lehre des Medizinstudiums beziehen ihre Inhalte auf entweder eine substanzielle Fähigkeit, wie bei Naht- oder Sonographiekursen, oder auf eine Palette inhaltlich zusammenpassender Skills, zum Beispiel im Rahmen von Vorbereitungskursen für Famulaturen oder das Praktische Jahr. Vernachlässigt wird hierbei oftmals die Verzahnung unterschiedlicher Fähigkeiten, wie sie in der konkreten, klinischen Situation notwendig sind. Junge, unerfahrene Mediziner tun sich daher oft schwer dabei Gelerntes aus verschiedensten Vorlesungen und Untersuchungskursen zu integrieren und dann situationsgerecht anwenden zu können.

2. Ziele: Kursteilnehmern soll ein ganzheitliches Konzept zum Umgang mit Patienten bei akutem Abdomen an die Hand gegeben werden. Ziel ist es, dass Studierende nach dem Kurs eine gezielte Anamnese und körperlicher Untersuchung zum Thema durchführen, sowie weitere, einfachste diagnostische Mittel situationsgerecht anwenden können. Am Ende soll mittels differentialdiagnostischer Überlegungen eine Arbeitsdiagnose gestellt werden können.

3. Kurskonzept: Der Kurs besteht zunächst aus einem einstündlichen Theorievortrag, in welchem das generelle diagnostische Vorgehen, die häufigsten Differentialdiagnosen und die wichtigsten Befunde aus Anamnese, Labor und den bildgebenden Verfahren besprochen werden. Danach rotieren Teilnehmer in Kleingruppen durch 5 Stationen und üben dort, unter Integration besprochener Theorieinhalte, verschiedene praktische Fähigkeiten, unter anderem Sonographie und körperliche Untersuchung.

4. Auswertung des Kurses: Mit Selbsteinschätzungsbögen vor und nach dem Kurs schätzen Teilnehmer ihren Progress subjektiv ein. Sechs Single-Choice Fragen mit Fallvignetten sollen außerdem die Integration der Befunde verschiedener diagnostischer Mittel zur Diagnosestellung evaluieren. Zuletzt durchlaufen Studierende eine OSCE-Station zur körperlichen Untersuchung. Die Ergebnisse werden mit denen einer Vergleichsgruppe ohne Kursteilnahme verglichen.

5. Diskussion: Durch ein günstiges Tutoren-Teilnehmer Verhältnis des praktischen Teils von 1:2 lassen sich Inhalte flexibel auf die Fähigkeiten der Studierenden anpassen. Außerdem werden vorher besprochene Inhalte durch die Tutoren aufgegriffen und individuell vertieft, um immer wieder den Bogen hin zur konkreten, klinischen Situation zu schlagen. Da die Studie noch nicht vollends abgeschlossen ist, können nur Ergebnisse der Selbsteinschätzung vorgestellt werden, diese zeigen einen signifikanten Zuwachs subjektiv bewerteter Fähigkeiten.

6. Schlussfolgerung: Der Kurs zum Thema „Akutes Abdomen“ zeigt ein alternatives, ganzheitlicheres Konzept zum Erlernen praktischer Fähigkeiten, da der konkrete, klinische Bezug über die gesamte Lerneinheit deutlich gemacht wird. Eine zukünftige Anwendung des Konzeptes auf andere Leitsymptome wie akuter Thoraxschmerz oder akute Luftnot sind denkbar.