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Ohren gespitzt: Auskultation im Kursformat – ein Ansatz
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Veröffentlicht: | 9. März 2017 |
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Hintergrund: Auskultation ist klinisch wichtig, jedoch schwierig zu lehren und zu lernen (und wird auch etwas stiefmütterlich in Anbetracht der technischen Alternativen behandelt).
Unsere Lösung: Einführung eines Auskultationssystems (SimulScope® – Fa Cardionics) bei dem gleichzeitig bis zu 20
Ablauf eines Kurses: Theoretische Einführung in die Herzauskultation und Herleitung der zu erwartenden Befunde der wichtigsten Klappenfehler (AS, AI, MI) aufgrund der hämodynamischen Pathophysiologie. Praktische Übung der Auskultation an gesunden Probanden und Patienten. Sofortige gemeinsame Besprechung des Gehörten. Gemeinsame systematische Auskultation von pathologischen Befunden am Auskultationssimulator (SAM II® – Fa. Cardionics) – auch hier mit sofortigem Feedback und damit Kontrolle. „Quiz“ von verschiedenen Auskultationsbefunden.
Durch das gleichzeitige Auskultieren („jeder hört das gleiche“) mit realistischen Stethoskopen wird die Effizienz des Lehrens und Lernens von Auskultationsbefunden erheblich verbessert. Der Lehrende weiß, was der Lernende hören kann und hören sollte. Bei sofortiger Abfrage ob der Befund auch so gehört wurde, können dann ggf. durch Einstellungen am System (Frequenzfilter, selektive Lautstärke etc.) bestimmte akustische Details betont und somit deutlicher hörbar und damit einprägsamer gemacht werden.
Studenten den Auskultationsbefund jeweils mit einem Stethoskop-Analogon (HeartMan® - Fa. Cardionics) hören können.
Ergebnisse: Wir haben das System bislang während 14 Kursen mit 131 Studenten eingesetzt. Die Resonanz der Studenten war sehr gut, der Lernerfolg wurde als sehr gut eingestuft (Evaluationsnotendurchschnitt 1,01).
Diskussion: Durch den Einsatz eines Auskultationssystems mit simultanem Hören von Befunden können Lehr- und Lernerfolg der kardialen Auskultation erheblich gesteigert werden.