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Patientinnenzentrierte Nachsorge bei Gestationsdiabetes – was können hausärztliche Praxisteams tun?
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Veröffentlicht: | 8. November 2023 |
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Hintergrund: Gestationsdiabetes (GDM) ist eine Störung des Glukosestoffwechsels während der Schwangerschaft. Je nach Datenbasis und Definition schwankt die Prävalenz zwischen 4% und 20%. Epidemiologische Studien zeigen, dass für betroffene Frauen höhere Risiken für die spätere Entwicklung eines Typ-2-Diabetes bestehen. Daher stellt sich die Frage einer strukturierten Nachsorge nach der Geburt. Im Rahmen des Projektes „Nachsorge bei Gestationsdiabetes“ (GestDiNa_basic) wurde zunächst die Nachsorge bei an GDM erkrankten Frauen in Deutschland umfassend analysiert.
Fragestellung: Wie kann eine GDM-Nachsorge unter Berücksichtigung der Evidenz, Struktur des Gesundheitssystems sowie Konzepten, Einstellungen, Erfahrungen und Bedarfen der Frauen mit GDM und Leistungserbringenden patientinnenzentriert gestaltet werden? Welche Rolle kann die Hausarztpraxis in der GDM-Nachsorge einnehmen?
Methode: Im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie wurde die aktuelle GDM-Nachsorgesituation anhand von Register- und Versorgungsdaten, schriftlichen Befragungen von und qualitativen Interviews mit Leistungserbringenden und Frauen untersucht. Darauf aufbauend wurden mittels Kraftfeldanalysen Wirkungsfaktoren identifiziert, die eine patientinnenzentrierte Nachsorge beeinflussen. Im Folgenden wurden konsentierte Bausteine eines Versorgungsmodells zur GDM-Nachsorge mittels einer modifizierten Form der Salonmethode in einem partizipativen, multiperspektivischen Ansatz entwickelt.
Ergebnisse: Neben Elementen zur Strukturierung der Versorgung an den Schnittstellen zwischen diabetologischer, gynäkologischer, geburtshilflicher, pädiatrischer und hausärztlicher Versorgung umfassen die Bausteine des Versorgungsmodells Ansätze zur Vorbereitung der Nachsorge, Unterstützung informierter Entscheidungsfindung sowie zur langfristigen Diabetesprävention. Die hausärztliche Versorgung mittels Aufklärung über GDM-Nachsorge, Beratung und Begleitung zur Diabetesprävention ist von grundlegender Bedeutung für die patientinnenzentrierte Nachsorge.
Diskussion: Das Projekt GestDiNa_basic ermöglicht es, die Nachsorgesituation in Deutschland systematisch zu beleuchten und darauf aufbauend Bedarfe an spezifische Versorgungsangebote zu identifizieren. Unter aktiver Einbeziehung der Frauen und ihrer Lebenswelten können Anpassungen von Versorgungsprozessen Zugangsbarrieren zu GDM-Nachsorgeangeboten berücksichtigen und umsetzbare Diabetespräventionsangebote für Frauen nach GDM gestaltet werden.
Take Home Message: Die Berücksichtigung der Perspektiven sowohl von Frauen nach GDM als auch von Leistungserbringenden ermöglicht die passgenaue Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten zur GDM-Nachsorge. Demnach kann die Hausarztpraxis einen zentralen Beitrag zur patientinnenzentrierten Nachsorge leisten.