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Die Apoptosemechanismen nach Ischämie und Reperfusion: Welchen Einfluss hat das Renin-Angiotensin-System?
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Veröffentlicht: | 8. August 2006 |
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Hintergrund: Der programmierte Zelltod hat einen maßgeblichen Einfluß auf die Pathogenese von kardiovaskulären Erkrankungen. Ziel unserer Untersuchungen war es, herauszufinden, inwieweit die verschiedenen Regulatoren der Apoptose durch das Renin-Angiotensin- System (RAS) beeinflusst werden. Für diese Fragestellung verwendeten wir infarzierte isolierte hömoperfundierte Schweineherzen (Ischämiezeit 2h) mit einer kurzen Reperfusionszeit von 4h.
Methoden und Ergebnisse: 23 Schweineherzen wurden in 5 Gruppen eingeteilt: hämoperfundierte nicht-infarzierte (C), infarzierte (MI: R. circumflexus), infarzierte mit Quinaprilatbehandlung (Q), infarzierte mit Angiotensin I Stimulation (Ang I) sowie infarzierte mit Angiotensin I Stimulation und Quinaprilatbehandlung (QA). Fas, Bax, bcl-2 und p53 waren bei MI erhöht. Bei Ang I lagen diese Apoptose spezifischen Marker über denen von MI. In der Gruppe mit Quinaprilatbehandlung waren Bax und p53 im Vergleich zur MI und Ang I- Gruppe erniedrigt und bcl-2 in der Q und QA- Gruppe im Vergleich zur MI-Gruppe erhöht. Weiterhin konnte in der Frühphase der Reperfusion eine Hochregulation der Caspase-3 Genexpression und Proteinmenge bei MI und Ang I im Vergleich zu C nachgewiesen werden. Durch die Quinaprilatbehandlung kam es zu einer Reduktion der Caspase-3 Genexpression.
Zusammenfassung: Über den Einfluss auf die kardialen Apoptosemechanismen spielt das RAS eine entscheidende Rolle in der Frühphase des Myokardinfarktes. Ischämie und Reperfusion induzieren den programmierten Zelltod via intrinsischem und extrinsischem Weg. Eine Behandlung mit Quinaprilat kann diese gesteigerte Apoptoserate reduzieren und so vor einem myokardialen Zelluntergang schützen. Gleichzeitig konnten durch diese Form des experimentellen Modells Tierversuche reduziert werden.