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102. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

21.09. - 22.09.2018, Karlsruhe

Die Rolle der strukturierten Befunderhebung von Ultraschalluntersuchungen des Kopf-Hals-Bereichs im Lernprozess der Modalität

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Benjamin Philipp Ernst - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Fabian Katzer - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Julian Künzel - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Mohamed Hodeib - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Christoph Matthias - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Sebastian Strieth - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Sven Becker - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 102. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Karlsruhe, 21.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18hnosw03

doi: 10.3205/18hnosw03, urn:nbn:de:0183-18hnosw036

Veröffentlicht: 13. Dezember 2018

© 2018 Ernst et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Befundberichte von Ultraschalluntersuchungen des Kopf-Hals-Bereichs werden häufig als freie, handschriftliche Texte verfasst. Dies stellt insbesondere ein Problem in der Ausbildung dar, da oft keine einheitlichen Strukturen und Terminologie verwendet werden. Daher bestehen oft große Unterschiede in der Befundqualität und Lesbarkeit zwischen verschiedenen Untersuchern. Daher ist das Ziel der vorliegenden Studie, die Befundqualität von Freitextbefunden (FTR) und strukturierten Befunden (SR) im Rahmen eines studentischen Ausbildungskurses zu vergleichen.

Methoden: Fotodokumentationen von standardisierten Pathologien wurden nach einer ausführlichen Lehrveranstaltung von 58 Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt mittels FTR und anschließend SR dokumentiert. Für die strukturierte Befunderhebung wurde ein spezielles, online-basiertes Template erstellt. Korrespondierende FTR und SR wurden anschließend bezüglich Vollständigkeit, benötigter Zeit zur Erstellung sowie Lesbarkeit von zwei Fachärzten für HNO-Heilkunde unabhängig nach standardisierten Kriterien ausgewertet. Ferner erfolgte eine Evaluation der Benutzerzufriedenheit mittels eines Fragenbogens mit visueller Analogskala.

Ergebnisse: Die SR zeigten signifikant höhere Befundvollständigkeit in allen Untergruppen (92,9% vs. 51,0%, p<0,001). Zusätzlich wurden mittels SR Pathologien einheitlicher und detaillierter beschrieben (70,0% vs. 51,1%, p<0,001) und die Lesbarkeit der Befunde war deutlich besser (100% vs. 54,4%, p<0,001). Die durchschnittlich zur Befunderstellung benötigte Zeit bei SR war signifikant geringer als bei FTR (78,8s vs. 205,3s, p<0,001) und die Benutzerzufriedenheit anhand einer Likert-Skala signifikant höher (8,5 vs. 4,1, p< 0,001).

Schlussfolgerung: SR von Ultraschalluntersuchungen des Kopf-Hals-Bereichs liefern im Rahmen der Ausbildung bei einem geringeren zeitlichen Aufwand detailliertere und besser lesbare Befunde. Ferner werden im Ultraschall wenig erfahrene Studenten strukturiert durch die Untersuchung geführt, auf die zu erfassenden Strukturen aufmerksam gemacht und eine standardisierte Terminologie und Struktur vermittelt. Aufgrund dessen sollte SR für die Ultraschallausbildung des Kopf-Hals-Bereichs empfohlen werden.