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97. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

27. - 28.09.2013, Ludwigshafen

Abrikossofftumor der Zunge

Abrikossofftumor of the tongue

Meeting Abstract

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Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 97. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Ludwigshafen, 27.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnosw36

doi: 10.3205/13hnosw36, urn:nbn:de:0183-13hnosw365

Veröffentlicht: 12. September 2013

© 2013 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Abrikossoff-Tumor ist ein seltener, gutartiger nichtepithelialer Tumor vermutlich neuroektodermaler Abstammung, der sich meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr manifestiert. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Prävalenz beträgt 0.019–0.03% aller Tumore. Hauptlokalisationen sind die Zunge mit ca 28%, sowie Haut und Unterhaut des Körperstammes. Klinisch handelt es sich um einen langsam wachsenden, in der Regel schmerzlosen Tumor, der nach chirurgischer Entfernung nur selten rezidiviert (15%). Eine maligne Entartung wird in 2–3 % der Fällen beobachtet.

Methoden: Berichtet wird über eine 15 jährigen, männlichen Patienten, welcher sich 2012 mit einer Abrikossofftumor der Zunge in unserer Behandlung befand.

Ergebnisse: Der Patient stellte sich mit einer langsam größenprogredienten, nicht schmerzhaften, kreisrunden Raumforderung der Zunge vor, welche ihn bei Posaunespielen behinderte. Er berichtet an selbiger Lokalisation vor Jahren eine Bissverletzung gehabt zu haben. In unserer Klinik erfolgte daraufhin eine chirurgische Entfernung der Raumforderung, welche histopathologisch eine benigne Form des Abrikosofftumors ergab. In der Nachsorge zeigte sich auch ein Jahr postoperativ kein Anhalt für Rezidivierung oder maligne Transformation.

Schlussfolgerung: Trotz der geringen Prävalenz, insbesondere bei Kindern und im Speziellen bei männlichen Patienten, sollte der Abrikossofftumor als Differentialdiagnose bei den oralen Läsionen berücksichtigt werden, besonders wenn diese auf der Zunge lokalisiert sind. Therapie der Wahl ist eine chirurgische Entfernung mit genügend Sicherheitsabstand, sowie regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen bei möglicher Rezidivierung oder maligner Entartung.