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Vertebragene Dysphagie bei Morbus Forestier – ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 12. September 2013 |
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Hintergrund: Ein 68-jähriger Patient stellt sich mit seit über einem Jahr progredienter Dysphagie vor. In den letzten 6 Monaten habe er 14 kg Körpergewicht verloren.
In der Bildgebung (CT-Hals) wurde ein Kompressionssyndrom entlang des Epipharynx, des Hypopharynx und des Larynx durch osteophytäre Anbaureaktionen als mögliche Ursache der Dysphagie identifiziert.
Vor 15 Jahren wurde links cervikal ein Paragangliom entfernt, sowie eine subtotale Schilddrüsenoperation durchgeführt, seitdem bestehe eine linksseitige Recurrensparese.
Methoden: In Kooperation mit den Kollegen der Neurochirurgie wurden über einen linksseitigen cervikalen Zugang die Osteophyten der Halswirbelkörper 3-5 abgetragen. Der linksseitige Zugang wurde trotz erschwerter Bedingungen bei ausgeprägten Vernarbungen bei Z.n. Paragangliomentfernung gewählt, um bei schon vorbestehender Recurrensparese, im Falle einer Verletzung des N.recurrens, die rechte Seite zu schonen.
Ergebnisse: Postoperativ berichtete der Patient über eine sofortige Verbesserung der Dysphagie, nach drei Tagen über Beschwerdefreiheit.
Schlussfolgerung: Beim Morbus Forestier handelt es sich um eine diffuse idiopathische Skeletthyperostose. Morphologisch zeigt sie eine flächenhafte osteophytische Knochenwucherung auf den Vorder- und Seitenflächen der Wirbelkörper. Auch wenn morphologische Veränderungen der Halswirbelsäule als Ursache von Schluckstörungen selten auftreten, handelt es sich um eine Differenzialdiagnose die stets Beachtung bedarf. Zur Diagnosestellung ist eine Computertomographie sinnvoll. Initial sollte ein konservativer Therapieversuch mit entzündungshemmenden Medikamenten versucht werden, bei ausbleibender Besserung oder Beschwerdezunahme kann eine Operation eine erfolgsversprechende Option darstellen.