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Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei malignen Melanomen der Kopf-Hals-Region
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Veröffentlicht: | 12. September 2013 |
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Hintergrund: Die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie (SLB) ist nach dem derzeitigen Wissensstand eine diagnostische Maßnahme zur Abschätzung der Prognose und zur Festlegung einer adjuvanten Therapie. Sie wird ab einer Tumordicke von 1,0 mm bzw. bei zusätzlichen Risikofaktoren auch bei dünneren Tumoren (0,75–1,0 mm) durchgeführt. In der kürzlich aktualisierten Leitlinie „Malignes Melanom“ wird inzwischen auch bei einer Lokalisation in der Kopf-Hals-Region die Durchführung der SLB empfohlen.
Methoden: Die SLB wurde im Rahmen der interdisziplinären Kooperation mit dem hiesigen Hauttumorzentrum durchgeführt. Auf der Basis einer strukturierten Nachsorge wurde der weitere Krankheitsverlauf beobachtet.
Ergebnisse: Im Zeitraum 02/2010–07/2013 wurden 38 SLE durchgeführt. In den exstirpierten Gewebeproben fanden sich bis zu 14 Lymphknoten. In 9 Fällen waren die Lymphknoten in der Gl. parotidea lokalisiert. Bei 5 von 37 Patienten wurden histopathologisch Melanomzellen in Lymphknoten nachgewiesen. Daraufhin wurde eine modifiziert radikale Neck Dissection durchgeführt. In allen Fällen fanden sich keine weiteren Lymphknotenmetastasen. Bei einem der 32 Patienten ohne Lymphknotenmetastasen manifestierte sich nach 10 Monaten eine zervikale Lymphknotenmetastase in derselben Region. Bei 2 Patienten mit negativem Sentinel-Lymphknoten wurden zu einem späteren Zeitpunkt Fernmetastasen diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Die SLB ist ein komplikationsarmer, minimal-invasiver Eingriff, der auch zur Detektion intraparotidealer Lymphknoten geeignet ist. Trotz des komplizierten Lymphabstromes ist nach unserer Ansicht das Konzept der SLB auch in der Kopf-Hals-Region durchführbar.