gms | German Medical Science

96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

28. - 29.09.2012, Koblenz

Multimodale Therapiekonzepte bei fortgeschrittenen Larynx- und Hypopharynxkarzinomen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Jürgen Ott - HNO-Klinik, Univ.-Medizin Mainz
  • Dimitrios Koutsimpelas - HNO-Klinik, Univ.-Medizin Mainz
  • Wolf J. Mann - HNO-Klinik, Univ.-Medizin Mainz

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Koblenz, 28.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnoswS25

doi: 10.3205/12hnosw38, urn:nbn:de:0183-12hnosw385

Veröffentlicht: 11. Dezember 2012

© 2012 Ott et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Multimodale Therapiekonzepte, welche sich neben der kurativen Zielsetzung auch am maximalen Erhalt der Lebensqualität orientieren, gewinnen immer mehr an Bedeutung bei der Therapie von lokal fortgeschrittenen Karzinomen des Larynx und des Hypopharynx.

Die Induktionschemotherapie hat sich bei lokal fortgeschrittenen Larynx und Hypopharynxkarzinomen bewährt. Hier können durch organerhaltende Therapiekonzepte gute lokale Ergebnisse erzielt werden, ohne damit im Vergleich zu konventionellen operativen Verfahren schlechtere Langzeitüberlebensraten zu erreichen.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Überprüfung des an unserer Klinik etablierten multimodalen Therapiekonzeptes, das nach einer Induktionschemotherapie die definitive (meist kombinierte) Radiotherapie beinhaltet.

Methoden: In die retrospektive Analyse gingen Daten von 103 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Larynx und des Hypopharynx ein, die von 2005–2010 an der HNO Universitätsklinik Mainz in einem organerhaltenden Therapiekonzept behandelt wurden. 72 Patienten erhielten bis zu 3 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin oder Carboplatin und 5-FU, ab 2008 wurden 31 Patienten zusätzlich mit Taxotere therapiert.

Ergebnisse: Die Tumoransprechrate auf die Induktionschemotherapie lag bei 76%. Die Zweijahresüberlebensrate lag für unsere Patienten bei 78%, das Progression Free Survival nach 24 Monaten bei 51%. Insgesamt wurden 20 Patienten laryngektomiert, die als non-responder nach zwei Zyklen Chemotherapie bewertet wurden. Somit konnte der Kehlkopf und seiner Funktion in 81% der Fälle erhalten werden.

Schlussfolgerung: Im Vergleich zur Literatur zeigten sich anhand unserer Patientendaten ähnlich hohe Tumoransprechraten nach Induktionschemotherapie.

Im Vergleich zu den Ergebnissen operativer Verfahren, zeigen unsere Daten, dass die Chemotherapie die Operation ohne Einbußen in den Überlebensergebnissen zu ersetzen vermag und unterstreichen somit den Stellenwert der Induktionschemotherapie als organ- und somit funktionserhaltendes Konzept in der Behandlung lokal fortgeschrittenen Karzinomen des Larynx und des Hypopharynx.