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Die konfokale Endomikroskopie zur in vivo histologischen Untersuchung von Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals Region: aktueller Stand und Ausblick
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Veröffentlicht: | 11. Dezember 2012 |
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Hintergrund: In Abhängigkeit von Tumorstadium und Lokalisation besteht die Therapie bei Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes in einer vollständigen Excision der Läsion. Akzeptierter Goldstandard zum Nachweis der vollständigen chirurgischen Entfernung einer Läsion ist die konventionelle histologische Untersuchung. Die konfokale Laserendomikroskopie ist ein Verfahren, welches die mikroskopische Beurteilung des Gewebes während der laufenden Endoskopie ermöglicht. Mit diesem sogenannten Endomikroskop können nach Applikation von Fluoreszenzfarbstoffen (sub-) zelluläre Details erkannt und differenziert werden. Die Endomikroskopie ist eine echte Innovation in der endoskopischen Bildgebung, deren wissenschaftliche Wertigkeit im Rahmen der gastrointestinalen Endoskopie in zahlreichen klinischen und translationalen hochrangig publizierten Studien belegt werden konnte.
Material und Methoden: Die erste Anwendung der Technologie bei der Diagnostik und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren konnte unsere Arbeitsgruppe unter Verwendung eines flexiblen gastrointestinalen Endomikroskops zeigen. Es gelang Plattenepithelkarzinome der gut erreichbaren Mundhöhle mittels Endomikroskopie darzustellen (Haxel u. Gosepath et al. 2010). Eine Erweiterung des Indikationsspektrums der Endomikroskopie konnte durch die Entwicklung des Prototypen eines starren handgehaltenen konfokalen Endomikroskops erreicht werden (Pogorzelski et al. 2012).
Ergebnisse: So gelang es uns der Histologie entsprechende polymorphe Veränderungen des Zellmusters sowie ein verstärktes Vaskularisationmuster als Zeichen der vermehrten Angiogenese bei Plattenpithelkarzinomen in vivo reproduzierbar darzustellen. Zusätzlich konnten Kernpolymorphismen als Zeichen einer erhöhten Mitoserate in invasiven Tumorformationen dargestellt werden.
Schlussfolgerung: Die Integrierung der Technik in das Standardprocedere verspricht zu einer schnelleren intraoperativen Diagnose zu führen. Insbesondere in funktionell sensitiven Regionen wie dem Kehlkopf, kann so eine präzisere Resektion von Läsionen ermöglichen und sollte daher vorangetrieben werden.