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96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

28. - 29.09.2012, Koblenz

Klassifikation der Kehlkopfschleimhaut mittels Hypersectral Imaging

Meeting Abstract

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Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Koblenz, 28.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnoswS21

doi: 10.3205/12hnosw34, urn:nbn:de:0183-12hnosw342

Veröffentlicht: 11. Dezember 2012

© 2012 Gerstner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Hyperspectral Imaging hat sich in der satellitengestützten Erdfernerkundung z.B. für die Klassifikation der Vegetation bewährt, um kontaktfrei und ohne Entnahme einer Probe aus der Ferne valide Aussagen z. B. über den Befall mit Schädlingen oder den Reifegrad zu erhalten. Wir haben dieses Verfahren für die invivo-Analyse des Larynx mittels Mikroskopie und Endoskopie adaptiert, um festzustellen, ob sich diese Prinzip in anderem Maßstab für eine ähnliche, probenfreie Klassifikation von Schleimhautveränderungen eignet.

Methoden: Neben einer Weißlicht-MLS erfolgte die Laryngoskopie mit einem Operationsmikroskop, das mit einem verstellbaren Monochromator als Lichtquelle und einer synchron getriggerten monochromatischen CCD-Kamera ausgestattet wurde, sowie mit einem gleichartig modifizierten starren 0°-Endoskop. Es wurden jeweils hyperspektrale Bildstapel von 390 nm bis 680 nm gewonnen, rechnergestützt ausgewertet und die Daten von Mikroskopie und Endoskopie verglichen sowie mit der Histologie der anschließend gewonnenen Probe abgeglichen.

Ergebnisse: Sowohl mit der Mikroskopie als auch mit der Endoskopie konnten aussagekräftige hyperspektrale Bildstapel gewonnen werden. Ohne externe Information markierte die rechnergestützte hyperspektrale Klassifikation die alterierten Schleimhautareale, unabhängig ob sie mit Mikroskop oder Endoskop generiert wurden.

Schlussfolgerung: Das Prinzip des Hyperspectral Imaging lässt sich sowohl auf die Mikro(laryngo)skopie als auch auf die starre Endoskopie adaptieren. Damit steht sie bereits jetzt für verschiedene klinisch relevante Regionen zur Verfügung (z. B. oberer Aerodigestivtrakt). Bei Adaptation auf flexible Optiken wird sich dieses Spektrum noch erweitern. Zukünftig ist zu prüfen, inwieweit sich aus hyperspektralen Bildstapeln spezifische spektrale Signaturen extrahieren und transferieren lassen, um so auf der Grundlage einer validierten Datenbank verlässliche Klassifikationen vornehmen zu können.