gms | German Medical Science

96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

28. - 29.09.2012, Koblenz

TORS – Trans Oral Robotic Surgery des Oropharynx: Indikationen, Vorteile und Ergebnisse der Roboterassistierten HNO-Tumorchirurgie in der ersten deutschen TORS-Proctor-Klinik

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • B.B. Lörincz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Kopf-Halschirurgie und Onkologie, Hamburg, Deutschland
  • R. Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Kopf-Halschirurgie und Onkologie, Hamburg, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Koblenz, 28.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnoswS12

doi: 10.3205/12hnosw28, urn:nbn:de:0183-12hnosw280

Veröffentlicht: 11. Dezember 2012

© 2012 Lörincz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Die transorale roboterassistierte Chirurgie wurde in Dezember 2009 von der Federal Drug Administration (USA) für Karzinomen der Supraglottis und des Oro- und Hypopharynx zugelassen. In Deutschland gibt es zur Zeit nur noch vier HNO-Kliniken, in denen das Verfahren zum Einsatz kommt, davon ist die HNO-Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die erste, die wegen der bundesweit höchsten Anzahl roboterassistierter Eingriffe eine TORS-Ausbilderklinik (Proctor-Klinik) geworden ist. In diesem Beitrag berichten wir über unsere Erfahrungen mit der ersten 30 Fälle dieser neuen Modalität.

Alle Operationen wurden mit dem daVinci Surgical System (Intuitive Surgical, Sunnyvale, California) durchgeführt. Zur optischen Darstellung verwendeten wir eine 0-Grad oder eine 30-Grad HD-Optik. In den zwei Instrumentenarmen des daVinci-Systems kam ein Monopolar Spatula Dissector und entweder eine Maryland-Bipolarpinzette oder eine gefensterte bipolare Pinzette zum Einsatz. Zur Einstellung des OP-Gebietes wurde der LARS-Mundsperrer (Laryngeal Advanced Retractor System von Lawson-Remacle, Fentex, Deutschland) verwendet.

Mit dem roboterassistierten Verfahren konnten alle ausgewählten Oropharynx-Tumore ohne laterale Pharyngotomie oder Kieferspaltung R0 reseziert werden. Relevante postoperative Schwellungen traten nicht auf, alle Patienten konnten entweder unmittelbar nach dem Eingriff oder am 1. postoperativen Tag extubiert werden. Der Aufenthalt auf der Intensivstation betrug jeweils einen Tag. Insgesamt wurde eine postoperative Nachblutung dokumentiert. Die Magensonde konnte im Durchschnitt am 5. postoperativen Tag entfernt, und die Patienten nach 7 Tagen entlassen werden.

Das roboterassistierte Verfahren ermöglicht einen deutlich erleichterten Zugang zum Oropharynx, wodurch nach unseren Erfahrungen die meisten Tumore mit besseren funktionellen Ergebnissen und ohne zusätzliche Morbidität R0 reseziert werden können.